JERUSALEM (inn) – Weltweit gibt es mehr als 300.000 Kindersoldaten in 20 verschiedenen Ländern. Nach Schätzungen werden davon jährlich 10.000 in Lagern der Hamas ausgebildet. Um auf deren missliche Lage aufmerksam zu machen, hat sich die aus mehreren Organisationen bestehende Koalition zur Rettung palästinensischer Kindersoldaten gegründet. Diese veranstaltet vom 18. bis 21. Februar eine weltweite Solidaritätswoche. In deren Rahmen werden an verschiedenen internationalen Campussen Protestveranstaltungen stattfinden.
Zusätzlich wenden sich die Initiatoren in einem offenen Brief an das Europäische Parlament und die US-Kinderfürsorge. Darin fordern sie eine Verurteilung des Einsatzes von palästinensischen Kindern als Soldaten. „Seit Jahrzehnten nehmen Kinder die Rolle von Kämpfern, menschlichen Schutzschilden, Randalierern, Arbeitern oder Selbstmordattentätern ein“, heißt es in dem Brief. Ihre Kindheit werde durch schwere Verletzungen, Gefangenschaft oder den Tod „verkürzt“. So seien schätzungsweise 160 Kinder beim Graben von Terrortunneln nach Israel gestorben.
In dem Brief werfen die Organisationen der Weltgemeinschaft weiterhin eine mangelnde Bereitschaft vor, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Dieser fehlende Einsatz habe Organisationen wie die Hamas, die Fatah oder den Islamischen Dschihad nur weiter bestärkt.
Kritik an UN-Institutionen
Der Brief zitiert ebenfalls eine Studie aus dem Jahr 2016. Diese ergab, dass viele von der US-Regierung genehmigte Schulbücher des Flüchtlingshilfswerks UNRWA Kinder für den Kampf gegen Israel begeisterten. Im Brief werden ebenfalls „aufhetzende und gewalttätige Kindersendungen“ in den Palästinensergebieten kritisiert, die „zum Dschihad und Terrorismus aufrufen“. Das müsse aufhören, fordert die Koalition der Organisationen.
Die Organisation „NGO Monitor“ wirft derweil dem UN-Menschenrechtsausschuss vor, Beweise für die Ausbeutung von Kindern im Gazastreifen auf ein Minimum reduziert zu haben oder bewusst die Präsentation von Beweisen verhindert zu haben. „NGO Monitor“ kritisiert zudem das Desinteresse von UNICEF an der Situation der palästinensischen Kinder.
Von: mas