JERUSALEM (inn) – Israel hat nach Angaben des Militärs einen größeren Drohnenangriff vereitelt. Demnach hatten die iranischen Al-Quds-Brigaden und schiitische Milizen geplant, von Syrien aus den Golan anzugreifen. Als Mittel dazu sollten mit Sprengstoff beladene Drohnen dienen. Die israelische Luftwaffe griff in der Nacht zum Sonntag eine iranische Militärbasis in Syrien an, von wo aus der Angriff starten sollte.
Der israelische Premier Benjamin Netanjahu stellte den Präventivschlag am Sonntag unter das Motto „Wenn sich einer erhebt, dich zu töten, töte ihn zuerst“. Der Spruch ist dem Babylonischen Talmud (Sanhedrin 72,1) entnommen. Netanjahu betonte weiter, dass der geplante Angriff auf Israel vom Iran initiiert wurde. „Jedes Land, das sich für Aggressionen gegen Israel verwenden lässt, wird die Konsequenzen tragen“, betonte er.
Libanesische Beteiligung
Nach Erkenntnissen der Armee haben Mitglieder der Al-Quds-Brigaden, der Eliteeinheit der Revolutionsgarden, die Drohnen und den Sprengstoff zunächst zum Internationalen Flughafen von Damaskus gebracht. Von dort wurden sie zu einer Militärbasis transportiert. Am Donnerstag machte die Armee dann Kämpfer aus, die offenbar mit den „Killerdrohnen“ hantierten.
Last Thursday, IDF troops spotted and ultimately foiled an attack against Israel planned by the Iranian Quds Force pic.twitter.com/1o0fPd4tve
— Israeli Air Force (@IAFsite) 25. August 2019
Am Montag veröffentlichte die Armee Bilder zweier Libanesen, offenbar Angehörige der Hisbollah-Miliz, die an dem Angriffsversuch beteiligt waren und bei dem israelischen Schlag getötet wurden. Die Bilder zeigen die beiden Anfang 20-Jährigen auf einem Flug in den Iran, wo sie eine Ausbildung für Operationen mit Drohnen absolvierten.
Hasan Yousif Zbib
— Israel Defense Forces (@IDF) 26. August 2019
Yasir Ahmad Dahir
These Lebanese Shiite militia operatives were behind the attempt to attack Israel with killer drones and were killed when we foiled the attack.
Here they are pictured flying to Iran to receive drone-operation training. pic.twitter.com/3mEraMl4x6
Der Chef der Hisbollah, Hassan Nasrallah, drohte Israel am Sonntagabend mit Vergeltung: „Ich sage der israelischen Armee an der Grenze, seid vorbereitet und erwartet uns.“ Er sprach laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ von einem Gegenschlag binnen weniger Tage.
Jerusalem im Visier
Die Operation wurde unter persönlicher Aufsicht Kassem Sulaimanis geplant, der seit Ende der 1990er Jahre Kommandeur der Al-Quds-Brigaden ist. Al-Quds, „die Heilige“, ist eine arabische Bezeichnung für Jerusalem.
Erst am 8. August hatte der Leiter der konservativen Denkfabrik Ammar, Mehdi Taeb, erklärt: „Der Iran hat den letzten Abschnitt in seinem Kampf gegen den zionistischen Feind erreicht. Der erste Schritt war die Annäherung an die Grenzen Israels, der zweite Schritt wird es sein, Jerusalem zu erreichen.“ Die Denkfabrik Ammar steht dem iranischen Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei nahe. Mehdi Taeb ist zudem der Bruder von Hossein Taeb, der den Geheimdienst der Revolutionsgarden leitet.
Von: df