NAKURA (inn) – Die UN-Beobachtermission im Libanon (UNIFIL) sieht sich durch die Terrormiliz Hisbollah und durch die libanesische Armee in ihrer Arbeit eingeschränkt. Entsprechende Äußerungen von UNIFIL-Mitarbeitern erscheinen in der französischen Sonntagszeitung „Le Journal du Dimanche“. Von dem Artikel berichtete die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“ am Freitag vorab.
Keine Beobachtung möglich
Ein nicht mit Namen genannter französischer Offizier sagte demnach, die Truppe sei eingeschüchtert. „Am Abend verlassen wir niemals unsere Baracken, denn die libanesische Armee ist nicht freundlich. Doch abends passieren die wichtigen Dinge.“ Die UNIFIL beschränke sich nur noch darauf, das Nötige zu tun.
Ein früherer UNIFIL-Offizier, der dem Bericht zufolge erst kürzlich versetzt wurde, bestätigte die Aussage. „Wenn wir militärische Aktivitäten in unserem Gebiet entdecken, hindert uns die libanesische Armee daran, Beobachter zu postieren. Es ist, als ob die Entscheidung nicht von denen kommt. Jeder weiß, dass die Hisbollah das Gebiet für ihren nächsten Krieg benutzt.“
Schwierige Mission
Die UNIFIL ist seit 1978 im Libanon stationiert. Seit dem Zweiten Libanonkrieg 2006 ist sie mit einem „robusten Mandat“ ausgerüstet. Das bedeutet, dass die UNIFIL Waffen gebrauchen darf, um sich oder ihre Mission zu verteidigen. Die UN-Truppe hat unter anderem den Auftrag, sicherzustellen, dass im Südlibanon keine bewaffnete Miliz agiert.
Faktisch fasst die Hisbollah jedoch Fuß im Südlibanon. Im April 2017 führte die vom Iran unterstützte Miliz sogar eine Pressetour nahe der israelischen Grenze durch. Der israelische Armeesprecher Ronen Manelis hatte Ende Januar gesagt, die Hisbollah errichte „militärische Hochburgen“ im Südlibanon. Auch der israelische UN-Botschafter Danny Danon warnt regelmäßg vor den inzwischen 120.000 Raketen, die die Hisbollah dort gegen Israel in Stellung bringt.
Von: df