JERUSALEM (inn) – Rund 15 Millionen Mal haben Palästinenser im vergangenen Jahr die Übergänge nach Israel passiert. Das geht aus einem Bericht hervor, den das israelische Verteidigungsministerium am Mittwoch vorgestellt hat. Er differenziert allerdings nicht zwischen dem Gazastreifen und dem Westjordanland, wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet.
Den Angaben des Ministeriums zufolge hat sich die Zahl der Palästinenser, die nach Israel ausreisten, im Vergleich zum Vorjahr um zwei Millionen erhöht. 2016 seien 13 Millionen Menschen gezählt worden, die vom Westjordanland oder vom Gazastreifen aus israelisches Gebiet betraten. Durchschnittlich überquerten 2017 pro Tag mehr als 60.000 Palästinenser die Übergänge nach Israel. Anlässe waren Arbeit, medizinische Behandlung, humanitäre Unterstützung oder auch Geschäfte.
In einer anderen Studie nennt die nichtstaatliche Organisation „Gischa“ Zahlen zu den Ausreisen aus dem Gazastreifen. Demnach lag der monatliche Durchschnitt im Jahr 2017 bei 5.963 Ausreisen über den Personenübergang Eres. 2016 seien es noch 12.150 gewesen, 2015 durchschnittlich 14.276 und 2014 nur 6.270 pro Monat.
Sprengstoffschmuggel verhindert
Das Verteidigungsministerium indes geht auch auf den Warenverkehr ein. Demzufolge fuhren im vergangenen Jahr etwa 160.000 Lastwagen durch den Übergang Kerem Schalom in den Gazastreifen. Höhepunkt war ein Tag im April mit 1.000 Fahrzeugen.
Ferner haben Sicherheitsinspektoren an den Übergängen Eres und Kerem Schalom zahlreiche Versuche verhindert, Waren zu schmuggeln. Einmal wurde am Eres-Übergang Sprengstoff entdeckt, der nach Israel eingeführt werden sollte. Im Oktober stießen Kontrolleure in einer angeblich harmlosen Fracht von Hausschuhen auf Tausende Militärhandschuhe und -stiefel. Diese waren für den militärischen Flügel der radikal-islamischen Hamas bestimmt.
Von: eh