JERUSALEM (inn) – Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) und mehrere Terroristen müssen 62 Millionen Schekel (rund 15 Millionen Euro) Entschädigung an Israelis zahlen. Das hat ein Gericht in Jerusalem am Sonntag entschieden.
Bei einem Terroranschlag im August 2001 waren drei erwachsene Israelis getötet und zwei Kinder verletzt worden. Damals hatten Palästinenser auf einer Straße zwischen Jerusalem und Modi’in Schüsse auf ein israelisches Auto abgegeben. Ein Ehepaar wurde dabei getötet. Der Bruder der Frau erlag am folgenden Tag seinen Verletzungen. Die beiden kleinen Kinder des Paares (8 und 20 Monate alt) überlebten den Angriff, weil die Mutter sie mit ihrem Körper schützte. Die Mädchen wuchsen bei einer Tante auf.
PA muss 40 Prozent bezahlen
Im Jahr 2009 erhoben die Angehörigen der Terror-Opfer Klage gegen die PA und die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO). Das Jerusalemer Bezirksgericht urteilte im Oktober 2014, dass die PA in dem Fall zivilrechtlich haftbar sei. Sie habe den Terroristen Geld und Waffen zur Verfügung gestellt. Beides sei von den Terroristen für den Anschlag verwendet worden. Am Sonntag nun ordnete Richter Mosche Jair Drori an, dass die Autonomiebehörde 40 Prozent der Entschädigungssumme tragen muss. Den Rest müssen die Terroristen zahlen. Das berichtet die Tageszeitung „Ha’aretz“.
Einer der Terroristen ist der Fatah-Führer Marwan Barghuti. Er sitzt derzeit lebenslange Haftstrafen in Israel ab, unter anderem wegen dieser und zwei weiterer Morde. In dem Urteil heißt es, Barghuti sei über den geplanten Anschlag informiert gewesen.
Einen Punkt in der Klage sah der Richter jedoch nicht als bewiesen an: Dass die PA in ihren Medien zu Gewalt und Terror aufgerufen habe.
Von: dn