JERUSALEM (inn) – Der Großmufti von Jerusalem Mohammed Hussein hat den Boykott des Tempelbergs am Donnerstag für beendet erklärt. „Die Dinge sind wieder so, wie sie waren, also werden wir in der Al-Aksa(-Moschee) beten.“ Als Zeitpunkt für das Ende gab er Donnerstag 16 Uhr Ortszeit an. Ab dann sollen Muslime das Areal wieder betreten. Zuvor hatte Israel die verschärften Sicherheitskontrollen vollständig zurückgenommen.
Auch der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmud Abbas rief dazu auf, wieder in der Al-Aksa-Moschee zu beten. Muslimische Behörden in Jerusalem forderten die Gläubigen ebenfalls auf, am Freitag die Stätte aufzusuchen. Das berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“.
Polizeichef warnt vor Provokationen
Noch am Mittwoch hatten palästinensische Kräfte, darunter die Fatah-Partei von Abbas, zu „Wutmärschen“ aufgerufen. Am Abend telefonierte Abbas mit Jordaniens König Abdullah II. Die beiden Politiker verständigten sich laut der jordanischen Nachrichtenagentur „Petra“, die spannungsvolle Lage rund um den Tempelberg müsse dringend beruhigt werden. Es sei wichtig, weiterhin zusammenzuarbeiten und sicherzustellen, „dass der historische und legale Status der Heiligen Moschee respektiert wird“.
Die für die Verwaltung des Tempelbergs zuständige jordanische Behörde Wakf hatte der israelischen Polizei am Mittwoch eine Liste mit Anforderungen für das Ende des Boykotts überreicht. Dabei ging es unter anderem um die Entfernung von Überwachungskameras und Metallgeländern sowie die Wiederöffnung von fünf Zugängen zu dem Areal. Die umstrittenen Metalldetektoren hatte Israel bereits am Dienstag entfernt. „Die Polizei ist zu den Sicherheitsmaßnahmen zurückgekehrt, wie sie vor dem Anschlag (am Tempelberg) waren“, gab die Polizei am Donnerstag bekannt.
Zugleich warnte der Polizeichef von Jerusalem Joram Halevi die Muslime vor weiteren Provokationen. „Wenn sie morgen (zum Freitagsgebet) die Ordnung stören, wird es Verletzte geben. Stellt uns nicht auf die Probe. Wir können mit aller Härte vorgehen“, sagte Halevi laut dem Nachrichtenportal „Arutz Scheva“.
Von: df