ELON MORE (inn) – Israelische und palästinensische Lokalpolitiker gehen in Zukunft gemeinsam gegen die lebensgefährlichen Sicherheitsmängel der Schnellstraßen im Westjordanland vor. Dazu haben sie eine gemeinsame zivilgesellschaftliche Initiative gegründet.
Im Juni kam es zuletzt zu einer Serie von Unfällen auf der Schnellstraße 60, die vertikal durch Israel verläuft. Schuld an den vielen Verkehrstoten sei vor allem die mangelhafte Qualität und Instandhaltung der Infrastruktur und insbesondere der Straßen, heißt es in einem Bericht der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Als Reaktion darauf gründete nun der Vorsitzende des Regionalrates von Samaria, Jossi Dagan, gemeinsam mit palästinensischen Regionalpolitikern ein Komitee, das sich für sichere Straßen in der Region einsetzt. Auf im Internet verbreiteten Fotos sieht man Dagan mit seinen arabischen Verhandlungspartnern in der Diskussion um die Verbesserung der Sicherheit. „Es gibt hier keinen Unterschied zwischen Juden und Arabern, beide riskieren ihr Leben im Straßenverkehr. Wir nennen Autos schon fahrende Särge“, sagte ein nicht namentlich genannter palästinensischer Vertreter, der kein Mitglied der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) ist.
Alle wollen sicher nach Hause kommen
Dagan stimmte dem zu und ergänzte: „Jeder, der die Straßen in Judäa und Samaria benutzt, ist in Gefahr. Die Infrastruktur ist nicht gut genug. Die Unfälle zu reduzieren und die Beziehungen zu den Arabern zu verbessern, sollte ein wichtiges Interesse des Staates Israel sein.“
In einem ersten Schritt sollen die Autofahrer mit Plakaten auf die schlechten Straßen aufmerksam gemacht werden und so auch politischer Druck aufgebaut werden. Auf den Plakaten steht geschrieben: „Juden und Araber wollen sicher nach Hause kommen!“. Zudem will sich die Initiative dafür einsetzen, dass straßenuntaugliche Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen werden.
Von: dsp