DALJAT AL-KARMEL (inn) – Hunderte von Hunden sind in Israel bei den Strafvollzugsbehörden, der Polizei und anderen Sicherheitsabteilungen beschäftigt. Das sind Wach- oder Spürhunde, die zum Beispiel nach Drogen suchen. Wenn sie zu alt für ihre Aufgaben sind, werden einige von ihnen adoptiert oder anderen Behörden unterstellt. Aber durch ihr Sicherheitstraining gelten sie im Alltag als „gefährlich“. Deswegen ist die Vermittlung schwer. Viele dieser Hunde landen auf diese Weise in Hundezwingern, wo sie teilweise auch eingeschläfert werden.
In der vergangenen Woche hat die Strafvollzugsbehörde gemeinsam mit dem Sicherheitsministerium eine Art Altenheim für die Hunde eingeweiht. Der Gebäudekomplex soll laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ den Tieren einen „ehrenvollen“ Ruhestand gewähren. Diese Pension für die schwierigeren Fälle ist im Damon-Gefängnis bei Daljat al-Karmel eingerichtet worden. Zum Start sind gleich 40 Hunde eingezogen. Die Räumlichkeiten bieten Platz für bis zu 100 Tiere.
Sicherheitsminister: „Haben täglich ihr Leben aufs Spiel gesetzt“
„Die Hunde durchlaufen hier einen Prozess, der sie in ihren ursprünglichen Zustand von dem Training zurückversetzen soll“, sagt der Leiter der Hunde-Einheit, Roj Sohsahni: „Wir reden hier von den gefährlichsten Hunden der Einheit, die jetzt alt sind und durch Demenz teils noch aggressiver geworden sind.“ Adoption sei bei diesen Tieren keine Möglichkeit mehr. Vier Betreuer und ein Veterinär kümmern sich um die Hunde.
„Wir müssen ihnen helfen, das letzte Drittel des Lebens respektvoll beenden zu können“, sagte Sicherheitsminister Gilad Erdan bei der Einweihung des Altenheims. Viele israelische Bürger würden ihr Leben diesen Tiere verdanken, die sich bei der Polizei, der Feuerwehr oder bei den Sicherheitskräften für sie eingesetzt hätten: „Diese Hunde haben täglich ihr Leben für uns aufs Spiel gesetzt.“
Auch Altenheim für Lamas?
Vielleicht plant der israelische Staat demnächst eine ähnliche Unterbringung für seine Lamas. Bislang haben diese schwere Feldausrüstung für die Soldaten transportiert. Wie die Tageszeitung „Ha’aretz“ berichtet, sollen ab September testweise Roboter diese Aufgabe erledigen. Die Lamas dienten vor allem im Zweiten Libanonkrieg im Jahr 2006 als Lastentiere für die Ausrüstung. Schon damals gab es Kritik, die Tiere würden die Truppe ausbremsen.
Ein Vorteil der Lamas im unwegsamen Gelände ist zum Beispiel ihr dickes Fell. Hinter der Wolle können sich laut der deutschen Nachrichtenseite „Bento“ Soldaten verstecken, um nicht von der Wärmebildkamera entdeckt zu werden. Auch seien die Tiere relativ stressresistent. Bei Beschuss oder Granateinschlag blieben die Lamas ruhig.
Die neu konzipierten Infanterieträger-Roboter schleppen dagegen bis zu 500 Kilogramm Ausrüstung. Außerdem sollen sie Soldaten aus Kampfzonen in Sicherheit bringen können. Weiter seien sie in jedem Terrain einsetzbar und aus der Ferne steuerbar. Die Batterien sollen bis zu acht Stunden halten.
Von: mm