DSCHENIN (inn) – Soldaten der israelischen Armee haben am Donnerstag einen Gedenkstein für den Terroristen Chaled Nassal konfisziert. Nassal war am Ma’alot-Massaker von 1974 beteiligt, bei dem mehr als 20 israelische Schüler umgebracht wurden.
Die Stadt Dschenin hatte den Stein in der vergangenen Woche errichtet und auch einen Platz nach dem „Märtyrer“ benannt. Die Medienbeobachtungsstelle „Palestinian Media Watch“ berichtete darüber. Der israelische Premier Benjamin Netanjahu verurteilte daraufhin diesen Schritt auf dem Kurzmitteilungsdienst „Twitter“. Er schrieb: „Der palästinensische Präsident (Mahmud) Abbas erzählt der Welt, dass er palästinensische Kinder zum Frieden erzieht. Das ist eine Lüge.“ Der Bürgermeister von Dschenin veranlasste daraufhin, den Stein zu entfernen.
Palestinian President Abbas tells the world that he educates Palestinian children for peace. That’s a lie. pic.twitter.com/uxF3pd0oan
— Benjamin Netanyahu (@netanyahu) 19. Juni 2017
Nach Rücksprache mit Abbas wurde der Stein am Sonntag jedoch wieder an den alten Platz gestellt. Einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma’an“ zufolge sah Abbas in der Entfernung des Steines eine Kapitulation vor Israel.
Architekt eines Massakers
Während der Entfernung des Steines gerieten die israelischen Soldaten unter Beschuss. Dabei wurde jedoch niemand verletzt. Der palästinensische Angreifer konnte fliehen, ließ aber die Waffe zurück. Die Soldaten beschlagnahmten diese.
Mit dem Gedenkstein wollten die Palästinenser an den Architekten des Massakers in der nordisraelischen Stadt Ma’alot erinnern. Terroristen der „Demokratischen Front für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) nahmen 115 Israelis in einer Grundschule als Geiseln. Sie wollten die Freilassung palästinensischer Terroristen aus israelischen Gefängnissen erzwingen. Beim Versuch der Befreiung wurden 22 Schüler und drei Erwachsene getötet. Chaled Nassal wurde 1986 durch Agenten des Mossad in Athen umgebracht.
Von: df