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Falsche Hamas-Frauen spionieren israelische Soldaten aus

Die Frauen lachen über die Scherze der Soldaten und schicken ihnen aufreizende Bilder im Internet. Hinter deren gefälschten Profilen steckt aber die Hamas, die Überwachungsprogramme auf die Telefone der Soldaten überspielt. In einer monatelangen Operation hat das Militär die Hintergründe aufgedeckt.
Eine Auswahl an „Facebook“-Profilen, welche die Hamas verwendete

GAZA / JERUSALEM (inn) – Terroristen mit gefälschten Profilen: Das israelische Militär hat ein Netzwerk der Hamas aufgedeckt. Mitglieder der radikal-islamischen Gruppe sollen sich in sozialen Netzwerken als Frauen ausgegeben haben, um heimlich Überwachungsprogramme auf die Telefone israelischer Soldaten zu überspielen. Wie der staatliche Rundfunk berichtet, haben sich das Militär und der Inlandsgeheimdienst Schabak zusammengetan, um die falschen Profile im Internet ausfindig zu machen. Die Geschichten von einigen Soldaten über verdächtige Online-Aktivitäten brachten das Militär auf die Spur des Hamas-Netzwerks, das vor allem an sensiblen Militärinformationen interessiert ist.

Über mehrere Monate identifizierte die Operation „Hunter’s Network“ (Netzwerk des Jägers) zahlreiche der Online-Profile auf Internetseiten wie „Facebook“. Die Hamas hat demnach mit falschen oder gestohlenen Identitäten den Soldaten eine Gesprächssituation vorgegaukelt, um an deren Smartphone-Daten zu kommen. Das Ausspionieren habe sowohl aktive Soldaten als auch Soldaten der Reserve betroffen.

Trojaner im Chat-Programm

Laut Informationen des Militärgeheimdienstes lief das Prozedere jedes Mal ähnlich ab: Die angeblichen Frauen suchten über die sozialen Netzwerke den Kontakt der Soldaten, manchmal auch auf romantische Art und Weise. Um sich besser austauschen zu können, schlugen die Frauen den Soldaten vor, andere Kommunikationsprogramme für ihre Smartphones herunterzuladen. Die Hamas benutzte demnach Programme wie „Wowo Messenger“, „SR Chat“ und „YeeCall Pro“, um auf die Telefone der Soldaten Trojaner-Viren zur Überwachung aufzuspielen.

Wenn der Virus erst einmal auf dem Telefon war, bekamen die Soldaten keine Antworten mehr von den Frauen-Profilen. Die Trojaner hätten der Hamas Zugriff auf alle Bilder, die Aufenthaltsorte der Soldaten, die gesamte Kommunikation der Telefone und die gespeicherten Kontaktdaten gegeben. Durch den Virus sollen auch die Kamera- und Mikrofonfunktion der Smartphones aktiviert worden sein. So seien Gespräche der Soldaten heimlich mitgehört worden. Auch habe es die Funktion gegeben, mit Hilfe des Trojaners weitere Überwachungsprogramme auf das Telefon herunterzuladen, falls die Chat-Programme gelöscht wurden.

„Wo das Telefon war, befand sich auch der Feind“, sagte ein Sprecher des Militärs. Hauptziel seien zwar männliche Soldaten gewesen, aber das Ausspionieren über das Telefon habe auch einige weibliche Soldaten betroffen. Die Aktion betraf mehrere Dutzend Soldaten, darunter auch einen Major. Der militärische Schaden werde als minimal angesehen. Die Aufdeckung der Aktion könne aber die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Gefahren hinweisen, die in sozialen Netzwerken lauerten.

Von: mm

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