Bislang ist es Israel nicht gelungen, der Bedrohung Herr zu werden, die von den Terrortunneln der Hamas ausgeht. Sie reichen vom Gazastreifen aus teilweise mehrere hundert Meter ins israelische Gebiet hinein. Dieser Gefahr soll nun offenbar eine Betonmauer Abhilfe schaffen, die sowohl ober- als auch unterirdisch an der Grenze verläuft. Das berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ am Donnerstag und beruft sich auf den Verteidigungsapparat.
Dem Bericht zufolge sind für das Projekt umgerechnet rund 500 Millionen Euro veranschlagt. Die Mauer solle sich über 60 Kilometer erstrecken. Nach eigenen Angaben hat das Blatt die Informationen vom Zensor des israelischen Militärs freigeben lassen.
Die Onlinezeitung „Times of Israel“ erhielt auf Anfrage beim Verteidigungsministerium keine näheren Auskünfte. Lapidar hieß es: „Wir kommentieren die Angelegenheit nicht.“ Ob das Projekt im Zusammenhang mit Bauplänen für eine Schutzmauer steht, die im April bekanntgegeben wurden, geht aus dem „Yediot Aharonot“-Bericht nicht hervor. Diese Barriere soll laut Armeeangaben binnen zwei Jahren fertiggestellt werden.
Ägypten errichtet derzeit an seiner Grenze zu Gaza eine 500 Meter breite Pufferzone. Anlass für die Maßnahme war ein Selbstmordanschlag im Sinai im vergangenen Oktober.
„Nächste Konfrontation mit der Hamas wird die letzte sein“
Indes äußerte sich ein ranghoher Vertreter des Verteidigungsministeriums am Donnerstag vor Journalisten zu einer möglichen Konfrontation mit der Hamas: „Wir haben nicht den Wunsch, über Gaza zu herrschen. Solange es dort keine alternative Regierung gibt, haben wir dort nichts zu tun“, sagte er. „Aber andererseits können wir nicht einen fortwährenden Zermürbungskrieg führen. Deshalb muss der nächste Konflikt der letzte Konflikt sein, bei dem die Hamas im Gazastreifen herrscht.“ Es sei eine anhaltende und zunehmende Bedrohung, und Israel müsse darauf vorbereitet sein. (eh)