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Neuer Schabak-Chef: Israels Existenz keine gegebene Größe

JERUSALEM (inn) – Führungswechsel beim Schabak: Joram Cohen hat die Leitung des Inlandsgeheimdienstes an seinen Stellvertreter Nadav Argaman übergeben. Dieser betont die Gefährdung Israels – was auch neue Zahlen zu Terrorangriffen zeigen.
Staffelübergabe geglückt: Argaman (l.) übernimmt unter den Augen des Premiers Netanjahu (r.) die Leitung des Schabak von Cohen
Der neue Leiter des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schabak, Nadav Argaman, hat am Sonntag sein Amt angetreten. Bei einer Zeremonie im Büro des Premierministers Benjamin Netanjahu wurde der bisherige Leiter Joram Cohen nach fünf Dienstjahren verabschiedet. Argaman war bislang dessen Stellvertreter. Rückblickend dankte Cohen vor allem den anonymen Helfern des Schabak: „Diese Leute sind sogar anonymer und vertraulicher als die Schabak-Mitarbeiter, und sie riskieren oft ihr Leben für den Staat Israel.“ In den vergangenen fünf Jahren habe der Geheimdienst die Zusammenarbeit mit dem Ausland ausgebaut „in dem Bewusstsein, dass wir alle es mit globalen Bedrohungen zu tun haben“. Kooperation verstärke den Kampf gegen Terrorismus und Spionage um ein Vielfaches. Netanjahu würdigte Cohens Arbeit, die dieser mit „charakteristischer Ruhe, Bescheidenheit und vielen, vielen Ergebnissen“ betrieben habe. Jede Woche erreichten den Schabak hunderte Warnungen, und fast jeder gehe der Geheimdienst sofort nach, ergänzte der Premier laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Zahlreiche Terrorangriffe verhindert

Argaman betonte bei der Zeremonie, Israel sei nach wie vor existenziell gefährdet. Israels Existenz „ist auch nach 68 Jahren Unabhängigkeit keine sichere Größe. Es ist unsere Pflicht, unsere Existenz und Zukunft hier im Land Israel zu sichern – und in Jerusalem, der ewigen Hauptstadt des jüdischen Volkes“. In diesem Jahr hat der Schabak bereits 77 Terrorangriffe verhindert – darunter fünf Selbstmordanschläge, zeigt ein Bericht über die Arbeit des Geheimdienstes in den vergangenen fünf Jahren. Im Jahr 2015 zählte er 239 verhinderte Terrorangriffe; im Jahr 2011 waren es noch 88, schreibt die Onlinezeitung „Times of Israel“. In den vergangenen drei Jahren wurden zudem 302 Anklagen gegen jüdische Extremisten erhoben, in diesem Jahr sind es bereits 34. In den vergangenen fünf Jahren wurden ferner 65 Mitglieder der seit Ende Juni 2014 als „Islamischer Staat“ bekannten Terror-Organisation verhaftet. Der Inlandsgeheimdienst Schabak existiert seit 1949. Die Bezeichnung „Schabak“ ist eine Abkürzung; sie steht für „Scherut haBitachon haKlali“ („Allgemeiner Sicherheitsdienst“). Eine andere geläufige Bezeichnung ist Schin Bet, was ebenfalls eine Abkürzung ist; sie steht für „Scherut Bitachon“ („Sicherheitsdienst“). (df)

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