Vor dem Hintergrund der zum Teil tödlichen Anschläge auf Juden sind Jerusalemer weiterführende Schulen am heutigen Donnerstag in einen Streik getreten. Eltern und Lehrer protestieren gegen die aus ihrer Sicht mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen des Bildungsministeriums. Der Streik laufe so lange, „bis sich die Sicherheitslage verbessert“, erklärte die Jerusalemer Eltern-Lehrer-Vereinigung.
Die Streikenden beklagen unter anderem, dass Wächter vor dem Ende eines Schultages ihren Posten verlassen. Die Wachleute bleiben meist bis halb zwei Uhr. Der Schultag endet oft um halb fünf, berichtet das Nachrichtenportal „Arutz Scheva“.
Der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat hatte sich bereits am Mittwoch auf die Seite der Eltern geschlagen. Eltern und Lehrer drohen damit, den Streik in der kommenden Woche auch auf die Grundschulen auszuweiten. In der Küstenstadt Aschkelon ist das bereits der Fall: Dort sind alle Schulen und auch die Kindergärten aus den selben Gründen wie in Jerusalem geschlossen. Das Bildungsministerium hat noch keine Stellungnahme veröffentlicht.
Angesichts der Sicherheitslage hat Barkat den Jerusalemer Bürgern empfohlen, eine Schusswaffe mit sich zu führen, sofern sie einen Waffenschein besitzen. Am Mittwoch konnte sich ein Israeli mit einer Waffe gegen eine Palästinenserin wehren, die ihn erstechen wollte.