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Israel legt Bericht zu Gaza-Konflikt vor

JERUSALEM (inn) – Israel hat die Ergebnisse seiner Untersuchung zum Gaza-Konflikt im vergangenen Sommer vorgelegt. Darin wirft der jüdische Staat der Terrorgruppe Hamas vor, bewusst Zivilverluste in Kauf genommen zu haben.
Israel wirft der Hamas vor, bewusst von zivilen Gebieten aus zu kämpfen.
Israel hat in einem Bericht sein Vorgehen im Gaza-Konflikt vom vergangenen Sommer erklärt. Darin prangert das Land vor allem die Strategie der Terrorgruppe Hamas an, die Kämpfe inmitten von bewohntem Gebiet ausgetragen zu haben. Dadurch seien zahlreiche Zivilisten getötet worden. Für die Hamas bedeute dieses Vorgehen strategische Vorteile sowie politischen Gewinn. Insbesondere hätten sich die Terroristen als Bürger oder auch als israelische Soldaten verkleidet. Sie hätten Wohnhäuser als Kommandozentralen gebraucht, Hochhäuser als Überwachungsposten, Schulen als Waffenlager und Minarette als Stellungen für Scharfschützen. Sie hätten in Wohngebieten Sprengfallen installiert, und Eingänge zu Terrortunneln in Zivilgebieten versteckt.

Bemühen um legales Vorgehen

Diese „Ausnutzung“ von Wohngebieten, die an sich bereits Kriegs- und Menschenrechte verletze, habe die Armee vor strategische, legale und ethische Herausforderungen gestellt, heißt es in dem Bericht weiter. Obwohl sich die Armee darum bemühe, nach internationalem Recht vorzugehen – vor jedem Angriff wird etwa ein Armeeanwalt befragt – und Zivilverluste gering zu halten, sei es aufgrund der genannten Umstände dazu gekommen, dass zahlreiche Zivilisten in die Kämpfe verwickelt wurden. Diese Umständen hätten auch dazu geführt, dass das Vorgehen nach außen hin als willkürliches Töten von Zivilisten erscheine. Doch viele „zivile“ Verluste seien tatsächlich militärische gewesen. Wie die Armee schätzt, sind 44 Prozent der 2.125 getöteten Palästinenser Militante. Darüber hinaus sei nicht auszuschließen, dass es zu Zivilverlusten kommt, weil „Kommandeure nicht unfehlbar, Aufklärung nicht vollkommen und Technik manchmal fehlerhaft“ seien. Israel habe die Zivilverluste nicht beabsichtigt und bedauere diese sehr.

Kampf gegen Entrechtung

Für den israelischen Premier Benjamin Netanjahu stellt der Bericht das „wahre Bild“ des Konfliktes dar. Er sei besonders bedeutsam, da Israel unter einem „nie dagewesenen Angriff der Entrechtung“ stehe. Der Bericht sei eine von vielen Antworten auf diesen Angriff. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist bewusst gewählt: Der Bericht erscheint wenige Tage vor dem Bericht des UN-Menschenrechtsrates über den Gaza-Konflikt. Dieser gilt als Grundlage für palästinensische Klagen vor dem Internationalen Strafgerichtshof. (df)

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