Eli Cohen gilt in Israel auch 50 Jahre nach seiner öffentlichen Hinrichtung als Held. Sein Wirken gehört zur Ausbildung beim israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad. Am Montag haben Premierminister Benjamin Netanjahu und Staatspräsident Reuven Rivlin den ehemaligen Agenten gewürdigt. Bei der Gedenkveranstaltung in der Residenz des Präsidenten waren auch der Mossad-Chef Tamir Pardo, die Witwe Nadia Cohen sowie die drei Kinder und die drei Brüder des Spions zugegen.
Netanjahu sagte in seiner Ansprache, Eli Cohen sei bereit gewesen, „sich zu opfern, damit wir leben“. Der Beitrag dieses Helden zu Israels Sicherheit sei „einzigartig und fortdauernd“. „An jenem Tag, bitter wie Wermut, am 18. Mai 1965, kamen vier Monate des Leidens und der furchtbaren Qualen zum Ende, indem Eli Cohen im Herzen von Damaskus zum Schafott hinaufstieg.“
Der Regierungschef ergänzte laut einer Mitteilung seines Büros: „Er diente uns als Augen und Ohren in den Jahren, in denen das Ba‘ath-Regime seine Politik gegenüber Israel radikalisierte. Die Syrer rüsteten mit sowjetischen Waffen auf und errichteten Stützpunkte, Bunker, in den Golan-Höhen. Sie hielten Manöver ab, sie wurden aktiv, um die Jordanquellen umzuleiten, um der israelischen Wasserwirtschaft zu schaden, und sie ermutigten die palästinensische Terroraktivität.“
Zwei Jahre nach Cohens Tod sei der Sechstagekrieg ausgebrochen. Darin habe sich der Wert der Informationen erwiesen, die er erworben hatte. In diesem Zusammenhang zitierte Netanjahu den damaligen Premierminister Levi Eschkol: „Eli Cohens Taten haben dem Staat Israel viele Brigaden von Soldaten erspart.“
Netanjahu wies darauf hin, wie wichtig es für Israel sei, die Golanhöhen zu kontrollieren. Er forderte die Teilnehmer der Zeremonie auf, sich vorzustellen, die syrische Armee oder Rebellentruppen oder islamistische Organisationen oder die Hisbollah operierten dort unter dem Kommando iranischer Generäle. Dass dies verhindert wurde, habe der jüdische Staat auch Cohens Einsatz zu verdanken. „Wir werden Eli nie vergessen und weiter jede Anstrengung unternehmen, um ihn zum Begräbnis nach Israel zu holen. Möge sein Angedenken gesegnet sein.“
Staatspräsident Rivlin sagte einem Bericht der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ zufolge: „Eli Cohen war ein außerordentlicher Held Israels. Er hätte es verdient, dass das gesamte Land ihn gut kennt und sein Erbe erhält. Wir, die Bürger Israels, werden für immer an Eli Cohen als einen wahren Helden erinnern, der sein Leben in der Verteidigung unserer Sicherheit und für die Freiheit unseres Landes geopfert hat.“ Die Gedenkzeremonie erweise dem Erbe „unseres Mannes in Damaskus“ die Ehre. Die Sicherheit des Staates Israel sei tief in dessen Wesen verwurzelt gewesen.