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Bessere Bodentruppen für die Armee

TEL AVIV (inn) – Die israelische Armee baut um: Bodentruppen werden verkleinert und erhalten in Zukunft eine bessere Ausbildung. Mit der Maßnahme zieht die Armee die Konsequenz aus dem Gaza-Konflikt im vergangenen Sommer.
Die Bodentruppen der israelischen Armee sollen schlagkräftiger werden.
Die israelische Armee möchte sich für zukünftige Konflikte besser wappnen. Besonders die Fähigkeit im Kampf gegen Terrortunnel soll ausgebaut werden. Dazu sollen die technischen Kenntnisse der Bodentruppen „bedeutend erhöht“ werden. Auch deren Schlagkraft soll ausgebaut werden. Das hat die Armee am Sonntag in Tel Aviv entschieden. Das Führungsgremium um Generalstabschef Gadi Eisenkot zieht damit die Konsequenz aus dem Gaza-Konflikt im vergangenen Sommer. Im Kampf gegen die Terrortunnel der radikal-islamischen Hamas seien Defizite zutage getreten. Ein nicht namentlich genannter Offizier sagte laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“: „Es muss ehrlicherweise gesagt werden, dass die Bodentruppen auf den Krieg nicht genügend vorbereitet waren. Anstatt das zu leugnen, müssen wir die Lage verbessern.“

Kampf gegen Terrortunnel im Visier

Im Zuge des Umbaus erhalten die Bodentruppen zukünftig mehr Gelder. Ziel ist es, die Ausbildung der Infanterie- und Panzereinheiten zu verbessern. Sie sollen stärker im unterirdischen Kampf geschult werden. Dies war bislang die Aufgabe von Spezialeinheiten. Eisenkot soll zudem die Politiker davon überzeugen, mehr Panzerfahrzeuge und Schutzsysteme für die Bodentruppen zu beschaffen. Als weitere Maßnahme hat die Armee beschlossen, die Elite-Ingenieurs-Einheit Jachalom zu stärken. Die Zahl der Soldaten und Reservisten sowie der Umfang der Ausstattung wird sich nahezu verdoppeln. Im Gaza-Konflikt sei die Einheit im Kampf gegen die Terrortunnel an ihre Grenzen gestoßen. In Zukunft soll sie bereit sein, auch an zwei Fronten zu kämpfen.

Weniger Reservisten

Der größte Umbau vollzieht sich im Bereich der Reservisten: Deren Zahl wird schrittweise reduziert und soll in Zukunft maximal 120 Prozent des stehenden Heeres ausmachen. In der Vergangenheit betrug diese Zahl bis zu 200 Prozent. Zugleich sollen die restlichen Reservisten ein längeres Training erhalten. Der staatliche Rechnungsprüfer Josef Schapira hatte vor vier Monaten darauf hingewiesen, dass nur 80 Prozent der Reservisten genug Training erhielten. Grund dafür seien finanzielle Engpässe. Israel gibt rund sieben Prozent seiner Wirtschaftskraft für das Militär aus. Mit diesem Anteil steht es weltweit an neunter Stelle. Nordkorea, das ein Viertel seines Bruttoinlandsproduktes (BIP) in die Armee investiert, kommt auf Platz 1. Die USA investierten rund 4 Prozent des BIP, geben absolut aber das meiste Geld für die Armee aus. Deutschland stellt 1,4 Prozent der Wirtschaftsleistung für die Armee bereit. (df)

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