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Mord an amerikanischer Touristin vor Aufklärung

JERUSALEM (inn) - Die Jerusalemer Polizei ermittelt gegen mehrere Palästinenser, die den Mord an einer amerikanischen Touristin im Dezember gestanden haben. Dies gab Polizeichef Aharon Franco am Mittwoch vor Journalisten bekannt.

Nach Francos Angaben werden der palästinensischen Gruppe zwei Morde und 19 weitere Straftaten zur Last gelegt, die sie seit 1997 begangen haben sollen. Sie sei zunächst eine Zelle von Kleinkriminellen gewesen. Erst nach dem Mord am Hamas-Führer Mahmud al-Mabhuh in Dubai vor einem Jahr wurde sie nationalistisch und wollte Rache nehmen – der Mossad wird mit dem Attentat in Verbindung gebracht. Sieben Mitglieder der palästinensischen Gruppe sitzen derzeit in Untersuchungshaft, schreibt die Tageszeitung „Ha´aretz“.

Am 18. Dezember waren die Touristin Kristine Luken und ihre Freundin Susan Kaye Wilson bei einer Wanderung nahe Jerusalem überfallen worden. Sie wurden gefesselt und mit Messern angegriffen. Luken, die für eine Missionsgesellschaft arbeitete, starb. Wilson stellte sich tot und schleppte sich schwerverletzt bis zur nächsten Straße. Einen Tag später wurde Lukens Leiche entdeckt. Die detaillierten Zeugenaussagen ihrer Freundin halfen der Polizei, die Verdächtigen einzugrenzen. Drei von ihnen wurden am Tag nach der Entdeckung gefasst. Sie haben den Mord mittlerweile gestanden.

Die Ermittler stellten zudem fest, dass die DNA eines der Palästinenser mit Spuren übereinstimmte, die am Fundort einer weiteren Leiche entdeckt worden waren. Diese war vor einem Jahr nahe des Klosters Beit Dschamal bei Beit Schemesch gefunden worden. Bei der Toten handelt es sich um die 53-jährige Neta Blatt-Sorek aus Sichron Ja´akov. Die Polizei schloss Selbstmord nicht aus, doch die Angehörigen drängten auf Mordermittlungen. Polizeichef Franco gab am Mittwoch zu, dass er trotz einer anderen Expertenmeinung dem Drängen der Familie nachgegeben habe. Die Aussage des Verdächtigen führte zur Festnahme eines vierten Palästinensers.

Alle Mitglieder der Zelle sind der Polizei bekannt, die meisten waren bereits früher in Haft. Die Gruppe wird für mehrere Delikte verantwortlich gemacht, darunter zwei Fälle des versuchten Mordes, Vergewaltigung, Raubüberfälle, Einbrüche und Angriffe auf Touristen.

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