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Johnson bittet Elharrar um Entschuldigung

Die israelische Ministerin Elharrar erholt sich schnell von dem ersten vergeblichen Versuch, zur Klimakonferenz zu gelangen. Dazu tragen auch freundliche Worte von britischen Politikern bei.
Der britische Regierungschef Johnson auf dem Klimagipfel in Glasgow

GLASGOW (inn) – Der britische Premierminister Boris Johnson (Conservative Party) hat die israelische Energieministerin Karine Elharrar (Jesch Atid) um Entschuldigung gebeten, nachdem sie mit ihrem Rollstuhl keinen Zugang zur Weltklimakonferenz COP26 erhalten hatte. Nach zweistündigem vergeblichem Warten war sie von Glasgow in ihr Hotel in Edingburgh zurückgekehrt.

Der israelische Regierungschef Naftali Bennett (Jamina) hatte ihr nach dem Missgeschick vom Montag zugesichert, sie könne sich seinem Konvoi anschließen. Auf diese Weise gelangte sie am Dienstagmorgen ungehindert in das Konferenzgebäude in Glasgow. Bennett einigte sich indes am Rande der Konferenz mit Johnson darauf, dass auch die Ministerin an ihrem formellenTreffen teilnehmen sollte. Das berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“.

Johnson begrüßte Elharrar mit den Worten: „Ich habe gehört, es gab gestern etwas Verwirrung mit den Arrangements. Das tut mir sehr, sehr leid.“ Bennett dankte dem britischen Regierungschef für das „schnelle Eingreifen“. Er ergänzte: „Ich denke, es ist eine Gelegenheit für uns alle, etwas über die Bedeutung einer Behinderng zu lernen.“

Umweltminister und Botschafter bekunden Bedauern

Der britische Umweltminister George Eustice (Conservative Party) sagte der Rundfunkanstalt BBC: „Wir bedauern den Vorfall zutiefst.“ Es handele sich offenbar um eine Fehlkommunikation. Die Organisatoren hätten nichts von den besonderen Anforderungen gewusst und keine entsprechenden Vorkehrungen an dem Eingang getroffen, an den sie kam. „Ich weiß, dass es an den meisten anderen Eingängen Zugang für Rollstühle gibt. Sie kam an einen Eingang, wo sie diese Vorkehrung nicht hatten.“ Ein Sprecher der israelischen Botschaft in London betonte, die Veranstalter seien bereits vor mehreren Wochen über die Notwendigkeit eines rollstuhlgerechten Zugangs informiert worden.

Der britische Botschafter in Israel, Neil Wigan, bekundete auf Twitter sein Bedauern. Er sei „verstört“ von Elharrars Ausschluss von der Konferenz. „Ich bitte die Ministerin zutiefst und aufrichtig um Entschuldigung. Wir wollen einen COP-Gipfel, der jeden willkommen heißt und jeden einschließt.“

Elharrar erzählte dem israelischen Sender „Kanal 12“ von ihrem unangenehmen Erlebnis: „Sie sagten mir, ich könne nur auf diese Weise hineinkommen: Indem ich fast einen Kilometer zu Fuß gehe oder in einen Shuttle einsteige, der nicht rollstuhlgerecht war.“

Der BBC sagte sie, am Dienstag sei sie „sehr leicht“ zur Konferenz gelangt. Es sei „eine völlig andere Erfahrung als gestern“. Den Vorfall vom Montag wertete sie als „gute Erfahrung, um sicherzustellen, dass die nächste UN-Konferenz zugänglich sein wird“. Die Ministerin ergänzte: „Wir können über Zugänglichkeit und über die Rechte von Menschen mit Behinderungen sprechen, aber im wirklichen Leben brauchen wir die Umsetzung aller Konventionen und aller Regularien. Das war eine Erfahrung, die wir brauchen, um an jedem Ort allen Einzelheiten Aufmerksamkeit zu schenken.“

Treffen mit emiratischen Vertretern

Auf Twitter zeigte sie sich am Dienstagabend versöhnlich und zuversichtlich: „Lassen wir die Zugangsgeschichte von gestern hinter uns und sprechen wir über Dinge, für die ich gekommen bin (und es heute auch geschafft habe), um sie als Teil des Kampfes des Staates Israel in der Klimakrise voranzubringen.“ In Klammern schrieb sie dazu: „Auf dem Bild ist ein Regierungschef, der persönlich dafür sorgt, dass seine Ministerin nicht wegen Zugangsproblemen Treffen verpasst.“

An diesem Konferenztag traf sie unter anderen die Ministerin für Lebensmittel- und Wassersicherheit der Vereinigten Arabischen Emirate, Mariam al-Muhairi. Auch der Sondergesandte des Golfstaates für den Klimawandel, Sultan al-Dschaber, nahm an dem Gespräch teil.

Von: eh

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