KAIRO (inn) – Diplomatie ist der richtige Weg für den Umgang mit der Palästinenserfrage. Diese Ansicht äußerte der marokkanische Außenminister Nasser Bourita am Montag in einer außerordentlichen Sitzung der Arabischen Liga. Die Videokonferenz hatten Ägypten und Jordanien beantragt – die beiden arabischen Länder, die als erste Frieden mit Israel schlossen.
Bourita sagte laut einer Twitternachricht seines Ministeriums: „Wir halten diplomatisches und politisches Handeln für den Weg, um sich mit der palästinensischen Sache zu befassen, parallel zu den palästinensisch-israelischen Verhandlungen, zu deren Wiederaufnahme wir mit Unterstützung aller friedenswilligen Kräfte aufrufen.“
Er ergänzte, nach marokkanischer Ansicht benötige die gemeinsame arabische Aktion eine neue Dynamik angesichts der Herausforderungen in Fragen der Sicherheit, Politik und Wirtschaft. „Dabei bleibt die palästinensische Sache an vorderster Front unserer Interessen.“ Sein König Mohammed VI. leite das Jerusalem-Komitee in der Arabischen Liga. Marokko sei der Diplomatie und einer Zwei-Staaten-Lösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt verpflichtet. Im Dezember hatte Marokko ein Normalisierungsabkommen mit Israel unterzeichnet.
Appell an Israel und die internationale Gemeinschaft
Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Hossam Saki, sagte, alle Mitglieder unterstützten eine israelische Rückkehr zu den Grenzen von 1967, damit ein palästinensischer Staat entstehen könne. Das gelte auch für die arabischen Staaten mit Beziehungen zu Israel.
In der Videokonferenz forderten die Außenminister Israel zu einer Reaktion auf die Arabische Friedensinitiative auf. Das Land müsse unverzüglich wieder Verhandlungen aufnehmen. Die Zwei-Staaten-Lösung, die Arabische Initiative sowie das Prinzip „Land für Frieden“ seien der einzige Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in Nahost, fasst die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA den Konsens zusammen.
Die arabischen Minister riefen internationale Vertreter wie die Vereinten Nationen und das Nahostquartett auf, praktische Schritte zu unternehmen. Dadurch müssten glaubhafte Verhandlungen beginnen, die alle Endstatusfragen behandelten und zum Ende der israelischen Besatzung der 1967 besetzten palästinensischen Gebiete führten. In diesem Zusammenhang begrüßte die Arabische Liga die Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofes, dass er Israelis grundsätzlich für Kriegsverbrechen in den Palästinensergebieten belangen könne.
Von: eh
Einen ausführlichen Artikel über die Beziehungen zwischen Marokko und Israel finden Sie in der neuen Ausgabe 1/2021 des Israelnetz Magazins. Sie können die Zeitschrift kostenlos und unverbindlich bestellen unter der Telefonnummer 06441/5 66 77 00, via E-Mail an info@israelnetz.com oder online. Gerne können Sie auch mehrere Exemplare zum Weitergeben oder Auslegen anfordern.