JERUSALEM (inn) – Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) hat der US-Regierung für ihren Beitrag zur Normalisierung mit dem Sudan gedankt. Am Donnerstag empfing er in Jerusalem Finanzminister Steven Mnuchin. Dieser war direkt von der sudanesischen Hauptstadt Khartum nach Israel geflogen.
„Sie waren letzten Oktober hier, als Sie den Finanzminister der Vereinigten Arabischen Emirate bei einem wahrhaft historischen Anlass begleiteten: dem ersten offiziellen Besuch eines emiratischen Politikers in Israel“, sagte Netanjahu auf einer Pressekonferenz mit Mnuchin. „Diesmal kommen Sie zu uns nach einem erfolgreichen Besuch in Khartum, bei dem der Sudan formell die Abraham-Abkommen unterzeichnete.“ Netanjahu äußerte seinen Dank an US-Präsident Donald Trump und dessen Regierung auch wegen der Abkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und Marokko.
Mnuchin hatte mit der Finanzministerin der sudanesischen Übergangsregierung Hiba Ahmed auch eine Vereinbarung unterzeichnet, die dem ostafrikanischen Land nach 27 Jahren wieder Zugang zu Geldern der Weltbank ermöglicht: jährlich 1 Milliarde Dollar. Denn als Gegenleistung für die Normalisierung mit Israel haben die USA den Sudan von der Liste der terrorfinanzierenden Staaten gestrichen. Der sudanesische Justizminister Nasreldin Abdelbari setzte dann seine Unterschrift unter die Abraham-Abkommen mit Israel.
Mnuchin: Mit Golfstaaten über Abraham-Abkommen sprechen
Von Israel reist Mnuchin am Donnerstagabend weiter und besucht vier Golfstaaten: Katar, Saudi-Arabien, die Emirate und Kuwait. Auch dort will er über die Abraham-Abkommen sprechen. Die erste Station seiner Reise war Ägypten.
Netanjahu und Mnuchin dankten sich gegenseitig für die gute Zusammenarbeit. Der scheidende amerikanische Minister stellte weitere Israelreisen in Aussicht – allerdings werde er dann als Privatmann kommen, sagte er im Hinblick auf den bevorstehenden Amtswechsel im Weißen Haus.
Der israelische Außenminister Gabi Aschkenasi (Blau-Weiß) lobte die Unterzeichnung im Sudan ebenfalls: Sie sei ein „wichtiger Schritt, um regionale Normalisierungsabkommen im Nahen Osten voranzubringen“, schrieb er am Mittwoch auf Twitter. Er dankte der US-Regierung „für ihre beständigen Bemühungen, Frieden und Stabilität im Nahen Osten zu fördern“ und ergänzte: „Ich hoffe, dieses Abkommen wird bald Fortschritt in den Dialog und die Normalisierung zwischen Israel und dem Sudan bringen und die Entwicklung von Beziehungen zwischen unseren Ländern fördern“.
Von: eh