JERUSALEM (inn) – Im Falle von Angriffen stehen den Israelis zu wenige funktionierende Schutzbunker zur Verfügung. Das zeigt ein am Montag vorgestellter Bericht des israelischen Rechnungsprüfers Matanjahu Englman. Demnach bieten 2.494 von 12.601 öffentlichen Bunkern keinen adäquaten Schutz. Davon betroffen sind rund 30 Prozent der Israelis, insbesondere etwa 250.000 Einwohner in den nördlichen und südlichen Grenzregionen.
Sicherheitskreise erwarten, dass Terroristen in zukünftigen Konflikten rund 1.000 Geschosse pro Tag auf Israel abfeuern könnten. Die vom Iran unterstützte libanesische Terrormiliz Hisbollah hortet im Südlibanon nach Erkenntnissen der israelischen Armee mindestens 100.000 Raketen. Entsprechend fordert Englman, einen von der Regierung bereits genehmigten Plan zum Ausbau der Schutzbunker umzusetzen.
Viele Bunker renoviert
Der Bericht des Rechnungsprüfers kennt auch positive Entwicklungen. So seien die Bunker, die innerhalb von 20 Kilometern zur Nordgrenze stehen, größtenteils renoviert worden. Seit dem Jahr 2015 hätten sich auch die Warnsysteme verbessert. Regierungsbehörden seien zudem besser auf Evakuierungen vobereitet.
Kritisch merkt Englman jedoch an, dass die Pläne teilweise noch unvollständig seien. Dies gelte insbesondere für anfällige Ortschaften wie Sderot im Süden oder Kiriat Schmona im Norden. Zudem seien einige kritische Staatseinrichtungen nicht angemessen geschützt. Details zu diesem Aspekt wurden jedoch nicht veröffentlicht.
Das Verteidigungsministerium erklärte einige der Versäumnisse mit der politischen Entwicklung. Drei Wahlen hintereinander hätten dazu geführt, dass entsprechende Gesetze nicht vorangebracht werden konnten.
Von: df