JERUSALEM / WASHINGTON (inn) – US-Präsident Donald Trump möchte binnen weniger Tage seinen Friedensplan für den Nahen Osten veröffentlichen. Das sagte er am Donnerstag vor Journalisten an Bord seiner Regierungsmaschine. Demnach werde der Plan „wahrscheinlich“ noch vor einem geplanten Treffen am Dienstag mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und dessen Herausforderer Benny Gantz der Öffentlichkeit vorgelegt. Wie das Weiße Haus mitteilte, soll es bei dem Besuch um „gemeinsame regionale und nationale Sicherheitsinteressen“ beider Länder gehen.
Trump glaubt derweil, dass der Friedensplan funktionieren könne – denn er sei „großartig“. Details nannte er nicht, teilte jedoch mit, bereits mit den Palästinensern gesprochen zu haben. Trump ist sich sicher, dass „sie zunächst vielleicht negativ reagieren werden“. Es gebe aber auch positive Dinge für das palästinensische Volk. „Ich würde gerne diesen Deal machen“, zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ den US-Präsidenten.
Die Palästinenserführung bekräftigte am Donnerstag erneut ihre Ablehnung. Der Friedensplan sei „schon tot“, erklärte ein Sprecher von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Gleichzeitig kündigte er eine „Serie von Maßnahmen an“, um „die legitimen Rechte der Palästinenser sicherzustellen“. Auch der Leiter des Rates für internationale Beziehungen der Hamas, Basem Naim, drohte auf Twitter: „Die Palästinenser werden die Umsetzung des Deals verhindern, egal, um welchen Preis. Das wird eine neue Intifada auslösen.“
Israelische Medien spekulieren
Der israelische TV-Sender „Kanal 13“ berichtet derweil, dass Trumps Friedensplan so proisraelisch wie kein anderer zuvor sei. Demnach soll ein unabhängiger Palästinenserstaat auf 85 bis 95 Prozent des Westjordanlandes entstehen, über den Israel jedoch weiter die Sicherheitskontrolle habe. Jerusalem soll, bis auf wenige Viertel, die Hauptstadt Israels sein. Zu ähnlichen Mutmaßungen kommt der Nachrichtensender „Kan“. Dessen Journalisten berichten, dass Trumps Plan vorsehe, den Gazastreifen zu entmilitarisieren.
Von: mas