SOTSCHI (inn) – Kurz vor den Knesset-Wahlen am Dienstag sucht der israelische Premier Benjamin Netanjahu die Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Beim Staatsbesuch am Donnerstag setzte Netanjahu auch im Hinblick auf die russischstämmigen Wähler in Israel auf die engen Verbindungen mit Moskau.
Schon vor dem Treffen am Schwarzen Meer in Sotschi betonte Netanjahu laut seines Büros die „Menschenbrücke“ zwischen beiden Ländern, welche die zahlreichen russischen Immigranten in Israel bildeten. Auch bedankte sich der Premier für die erreichten Abmachungen hinsichtlich deren Pensionen und Veteranen-Unterstützungen. Netanjahu schwärmte förmlich von den engen persönlichen Beziehungen zwischen ihm und Putin, welche bei israelischen und russischen Militäroperationen in der Region „unnötige und gefährliche Spannungen verhindern“.
„Ich sage es offen, dass das das Grundelement der regionalen Sicherheit ist“, erklärte Netanjahu. „Die militärische Zusammenarbeit zwischen uns ist immer wichtig, aber sie ist es gerade in der jetzigen Zeit, weil es im vergangenen Monat einen erheblichen Anstieg von Versuchen des Iran gab, Israel aus Syrien heraus zu attackieren und dort Präzisionsraketen gegen uns zu platzieren.“
Putin weiß Netanjahu zu schätzen
Putin, der Netanjahu laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ drei Stunden in Sotschi warten ließ, sagte, dass die kommenden Knesset-Wahlen auch für Russland sehr wichtig seien. Er hofft, dass Politiker gewählt würden, die eine enge Verbindung mit Moskau weiter pflegen. Putin betrachtet die „mehr als eineinhalb Millionen Immigranten“ aus der ehemaligen Sowjetunion in Israel als „unser Volk, unsere Landsleute“.
Für den rusisschen Präsidenten sind es vor allem Netanjahus Bemühungen, welche die militärische Zusammenarbeit der Länder „auf ein neues Level“ gehoben haben. Seit 2015 haben sich die beiden 13 Mal persönlich getroffen. Putin kündigte an, im Januar bei einer Gedenkzeremonie in Yad Vashem teilzunehmen, bei der 75 Jahre der Befreiung von Auschwitz gefeiert werden.
Von: mm