DOHA / GAZA (inn) – Die Hamas-Regierung im Gazastreifen hat in den vergangenen sechs Jahren mehr als 1,1 Milliarden Dollar an Finanzhilfen aus Katar erhalten. Das Geld floss mit israelischer Genehmigung. Das berichtet die Tageszeitung „Ha’aretz“ unter Berufung auf einen internationalen Bericht, der der israelischen Regierung vorliegt.
Allein im vergangenen Jahr beliefen sich die Spenden aus dem Golfstaat demnach auf 200 Millionen Dollar. Andere arabische Länder erhielten 2018 insgesamt rund 39 Millionen Dollar. Die Finanzhilfen für die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) stellte das Emirat nahezu ganz ein. Das Geld für den Gazastreifen wurde unter anderem für humanitäre Hilfe, Kraftstoff und die Zahlung der Gehälter von Regierungsvertretern ausgegeben.
Zusätzlich zu dieser direkten Hilfe für Gaza hat Katar im Januar verschiedenen UN-Organisationen, die sich für die Palästinenser einsetzen, insgesamt 500 Millionen Dollar zugesagt.
Im November hatten Vertreter aus Katar mit israelischer Erlaubnis Dutzende mit Dollars gefüllte Koffer in den Gazastreifen gebracht. Zuvor hatte die PA unter Präsident Mahmud Abbas die Überweisung von Geldern an die Hamas verweigert. Abbas versucht, die Hamas zu schwächen und so zur Abgabe der Macht im Gazastreifen zu bringen. Dabei nimmt er auch das Leiden der Palästinenser dort in Kauf.
Krise führte zu mehr Spenden
Mit Beginn der Katar-Krise 2017 hatte der Golfstaat seine Hilfen für den Gazastreifen und arabische Staaten aufgestockt. In besagtem Jahr gab Katar rund 700 Millionen Dollar an verschiedene arabische Länder. Es hoffte, so die Krise mit Saudi-Arabien, Bahrain, Ägypten und den Arabischen Emiraten abzuschwächen. Diese Länder werfen dem Emirat vor, islamistische und terroristische Gruppen in der Region zu unterstützen.
Von: dn