JERUSALEM (inn) – Die israelische Organisation „Nahala“, die sich für die Siedlungsbewegung stark macht, hat die Regierung dazu aufgefordert, die Siedlungen in Judäa und Samaria deutlich auszuweiten.
Laut „Nahala“ sollte die Zahl der Siedler im Westjordanland von derzeit rund 450.000 auf mindestens zwei Millionen anwachsen. Sie sollte gleichauf mit der Zahl der in dem Gebiet lebenden Araber liegen. Die Angaben zur palästinensischen Bevölkerung schwanken allerdings je nach Quelle zwischen 2,4 und 3 Millionen Menschen im Westjordanland. Die Organisation lehnt zudem eine Zwei-Staaten-Lösung ab.
Ihren Plan hat „Nahala“ nach dem früheren Premierminister Jitzhak Schamir benannt. Dieser hat sich seinerzeit für eine massive Entwicklung der israelischen Siedlerbewegung eingesetzt. Er war von 1983 bis 1984 sowie von 1986 bis 1992 Premierminister.
Minister befürworten „Schamir-Plan“
Zahlreiche Minister und Knessetvertreter unterstützen den „Schamir-Plan“. Zu den Unterzeichnern der Aufforderung gehören unter anderem Knessetsprecher Juli Edelstein, Justizministerin Ajelet Schaked, Kulturministerin Miri Regev, Verkehrsminister Israel Katz, Bildungsminister Naftali Bennett und Kommunikationsminister Ajub Kara.
„Nahala“ hat in den vergangenen Wochen immer wieder Demonstrationen vor der Jerusalemer Residenz von Regierungschef Benjamin Netanjahu organisiert. Die Organisation fordert den Premier auf, bestehende Siedlungen auszubauen und den Bau neuer jüdischer Ortschaften in Judäa und Samaria zu genehmigen.
Von: dn