JERUSALEM (inn) – Die Anzahl der Siedler im Westjordanland ist im vergangenen Jahr auf 448.672 angewachsen. Das sind laut des Jescha-Rats, der als Dachorganisation die israelischen Gemeinden in Judäa und Samaria repräsentiert, ein Wachstum von 3 Prozent. Wie die Nachrichtenseite „Arutz Scheva“ am Dienstag berichtet, handelt es sich aber um einen bemerkenswerten Rückgang gegenüber den vorangegangenen Jahre.
2018 wuchs die Siedlergemeinde demnach um 12.964 Menschen. 2008 lag die Wachstumsrate noch bei 5,6 Prozent. Seitdem fällt sie mit einer leichten Erholung im Jahr 2012 stetig ab. Die politischen Führungskräfte der Siedler machen für diesen Rückgang die israelische Regierung verantwortlich, da sie zu wenige Baugenehmigungen ausspreche.
Der Wachstumsknick kam mit Obama
In den Jahren 2009 und 2010 fror die Regierung auf Druck des amerikanischen Präsidenten Barack Obama zahlreiche Bauprojekte im Westjordanland ein und reduzierte stärker die Erlaubnis von Baugenehmigungen. Selbst als der Baustopp aufgehoben wurde, habe die Regierung laut „Arutz Scheva“ die Baugenehmigungen nur limitiert herausgegeben.
„Es gibt nicht genug Bauprojekte in Judäa und Samaria“, sagt der Jescha-Ratsvorsitzende Hananel Dorani. „Die Anzahl neuer Bauprojekte, die bereits bewilligt wurde, reicht nicht aus, um die Wachstumsrate zufriedenzustellen. Wir freuen uns, dass die Bewohneranzahl trotz des Mangels an ausreichendem Wohnungsbau zunimmt.“ Generell ist die Anzahl von Siedlungen im Westjordanland 2018 angestiegen und liegt jetzt bei 133.
Von: mm