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Vorstaatliche Untergrundbewegungen ziehen an einem Strang

Versöhnung nach 70 Jahren: Die vier jüdischen Untergrundbewegungen der Mandatszeit wollen in Zukunft zusammenarbeiten. Konkret geht es um Erinnerungskultur.
Vertreter der vier Organisationen erhielten eine Auszeichnung von Kulturministerin Regev

TEL AVIV (inn) – Vor der israelischen Staatsgründung waren sie zeitweise erbitterte Rivalen. 70 Jahre später haben erstmals Vertreter der vier jüdischen Untergrundbewegungen aus der britischen Mandatszeit auf einer Bühne gestanden: Etzel, Lechi, Hagana und Palmach. Anlass war am Donnerstag eine Veranstaltung des Kulturministeriums in Tel Aviv.

Der Abend stand unter einem Motto, das der israelischen Nationalhymne entlehnt ist: „Ein freies Volk sein“. Ehemalige Untergrundkämpfer und deren Angehörige nahmen an der Veranstaltung teil. Kulturministerin Miri Regev hatte im Vorfeld laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ erklärt: „Der Staat Israel würde ohne die Entschlossenheit und den Kampfgeist der Kämpfer und der Kämpferinnen von Hagana, Palmach, Lechi und Etzel nicht existieren. Ich habe dieses Jahr entschieden, dass es wichtiger denn je ist, diese Kämpfer zu würdigen, die ihr Leben riskiert haben, damit wir alle ein freies Volk in unserem Land sein können.“

Konkret ging es um die Erinnerungskultur. Vertreter der vier Organisationen wollen in Zukunft zusammenarbeiten, damit die jungen Generationen etwas über den Beitrag der Untergrundkämpfer zur Staatsgründung erfahren können. Das Ministerium hatte die Veranstaltung im Rahmen des Jubiläumsjahres organisiert.

Hintergrund

Etzel ist auch unter der Bezeichnung „Irgun“ bekannt. Die militante zionistische Gruppe spaltete sich 1931 von der britisch tolerierten Hagana ab. Seit 1943 führte der spätere Premierminister Menachem Begin die Organisation. Lechi wiederum spaltete sich unter Abraham Stern von der Irgun ab – sie wird deshalb auch „Stern-Truppe“ genannt. Ein Mitglied war der spätere israelische Außenminister Jitzhak Schamir.

Das hebräische Wort „Hagana“ bedeutet „Verteidigung“. So bezeichnete sich die jüdische Untergrundarmee in der Zeit des britischen Mandats über Palästina. Die Hagana diente dem Schutz jüdischer Ansiedlungen und organisierte die illegale zionistische Einwanderung. Aus ihr entstand 1941 zusätzlich der Palmach. Ein prominenter Vertreter dieser Untergrundorganisation ist der 1995 ermordete Regierungschef Jitzhak Rabin.

Von: eh

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