GAZA / JERUSALEM (inn) – Aus Sicht des Hamas-Chefs Jahja Sinwar ist für ein Waffenstillstands-Abkommen mit Israel keine Versöhnung mit der Fatah nötig. Das sagte er am Mittwoch vor Journalisten in Gaza-Stadt. Ägypten sei ebenfalls bereit, auf ein Abkommen hinzuarbeiten, auch wenn die innerpalästinensischen Gespräche scheitern.
Nach einem Bericht der israelischen Tageszeitung „Yediot Aharonot“ sind die Versöhnungsgespräche forangeschritten. In den vergangenen Tagen habe die Fatah ihren Standpunkt zu einem entsprechenden Dokument zusammengefasst. Nun sei es an der Hamas, sich dazu zu äußern.
Der amerikanische Botschafter in Israel, David Friedman, warnte indes davor, die Fatah zu übergehen. „Es ist unmöglich, Frieden mit den Palästinensern zu schließen, es sei denn, es gibt Frieden mit allen Palästinensern.“ Wer die Palästinensische Autonomiebehörde übergeht und versucht, Gaza ohne sie neu zu ordnen, belohne die Hamas, sagte Friedman in einem Gespräch mit Vertetern des Amerikanisch-Jüdischen Kongresses, aus dem die Tageszeitung „Ha’aretz“ zitiert.
Raketenbeschuss angedroht
Der US-Sondergesandte Jason Greenblatt sieht allerdings die Vertreter der Autonomiebehörde in der Pflicht. Diese müssten die Verhandlungen beherzter angehen und davon absehen, „vom Spielfeldrand aus“ Kritik zu üben. „Die Autonomiebehörde muss Teil der Lösung für die Palästinenser im Gazastreifen und für die Palästinenser als Ganzes sein“, sagte Greenblatt laut der Onlinezeitung „Times of Israel“.
Bezüglich des Waffenstillstands-Abkommens sagte Sinwar, derzeit gebe es nur „Vorschläge und Ideen“. Er betonte, die Hamas wolle keine Konfrontation mit Israel, scheue aber auch nicht davor zurück. „Die Organisation kann innerhalb von fünf Minuten alle Raketen abfeuern, die sie während der Operation Starker Fels abgefeuert hat.“ Während des 50-tägigen Waffengangs im Sommer 2014 feuerten die Hamas und andere Terrorgruppen laut Armeeangaben rund 4.560 Geschosse auf Israel ab, darunter Raketen und Mörsergranaten.
Von: df