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Netanjahu trifft indonesischen Geistlichen

Was unwahrscheinlich klingt, ist am Donnerstag Realität geworden: Netanjahu traf einen hochrangigen islamischen Geistlichen aus Indonesien, der durch Israel tourt. Der israelische Premierminister hatte eine spontane Einladung ausgesprochen.
Premierminister Benjamin Netanjahu hat den indonesischen Geistlichen Yahya Cholil Staquf (l.) getroffen

JERUSALEM (inn) – Der indonesische Geistliche Yahya Cholil Staquf hat sich am Donnerstag überraschend mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu in dessen Büro in Jerusalem getroffen. Staquf ist der Generalsekretär der indonesischen „Nahdlatul Ulama“, der weltweit größten muslimischen Organisation. Momentan befindet er sich auf einer Israelreise. Er war der Einladung des „American Jewish Committee“ gefolgt, am Mittwoch auf einer Tagung in Jerusalem zu sprechen.

Staquf hatte sich auf seiner Reise auch mit mehreren religiösen Führern Israels getroffen. Das Treffen mit Premier Netanjahu war ursprünglich allerdings nicht vorgesehen. Staquf ist auch im Beraterstab des indonesischen Präsidenten tätig, hatte aber betont, seine Israelreise als religiöser, nicht als politischer Repräsentant zu unternehmen.

Hoffnung auf bessere Beziehungen

Das Treffen mit Netanjahu hatte dennoch politischen Charakter. „Ich bin sehr glücklich, zu sehen, dass sich die arabischen Staaten und viele muslimische Länder Israel annähern“, wird der Premierminister auf seinem offiziellen Twitter-Account zitiert. Die Gründe dafür seien Sicherheit – vor allem der Kampf gegen die Terrormiliz IS und das iranische Regime – und die innovative israelische Technologie. Er hoffe, dass auch mit Indonesien „etwas in Bewegung kommt“, sagte Netanjahu weiter.

Während seiner Reise hatte Staquf zu Verständnis und Mitgefühl zwischen Juden und Muslimen aufgerufen und Aspekte des Islam – vor allem den Umgang mit Nichtmuslimen – kritisiert. In Indonesien hatte er für seine Reise heftige Kritik in den sozialen Medien erfahren. Indonesien unterhält keine diplomatischen Beziehungen mit Israel und hatte erst vor kurzem die Aufenthaltsgenehmigungen für israelische Touristen widerrufen – aus Protest gegen Israels Handlungen im Gazastreifen. Staquf hatte angesichts der Kritik bekräftigt, dass ihm die Unabhängigkeit „Palästinas“ ein wichtiges Anliegen sei.

Von: rmj

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