JERUSALEM / WASHINGTON (inn) – Die neue US-Botschaft in Israel soll kommende Woche am 14. Mai in Jerusalem eröffnet werden. Die großen Bauarbeiten israelischer und amerikanischer Firmen auf dem Gelände werden aber voraussichtlich die nächsten sechs Jahre andauern, meldet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Der Umzug in wenigen Tagen hat vordergründig symbolischen Charakter: Der US-amerikanische Botschafter David Friedman und dessen Stab ziehen aus der Botschaft in Tel Aviv nach Jerusalem. Die Verantwortlichen bringen ein neues Schild an dem Gebäude an. Weiterhin wird über einen Besuch des US-Präsidenten Donald Trump zur Eröffnung spekuliert.
Jerusalemer Bürgermeister: „Das ist kein Traum“
Das derzeitige amerikanische Konsulat in Jerusalem erstreckt sich über eine Fläche von 6.000 Quadratmetern – und hat Rechte inne für insgesamt 25.000 Quadratmeter. Diese Fläche werde in den nächsten sechs Jahren während der Bauphase ausgenutzt, heißt es in dem Artikel.
Ein Vertreter des US-Außenministeriums schildert laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) das zeitliche Vorgehen. Zunächst werde die Übergangsbotschaft in Arnona Bürofläche für den Botschafter und einen kleinen Stab enthalten. Bis Ende 2019 sei schließlich die Eröffnung eines Botschaftsanbaus auf dem Gelände geplant.
Palästinenser rufen zum Boykott auf
In Jerusalem lässt die Stadtverwaltung bereits entsprechende Wegweiser anbringen. Bürgermeister Nir Barkat sagte laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ am Montag: „Das ist kein Traum – das ist Realität. […] Jerusalem ist die ewige Hauptstadt des jüdischen Volkes – und die Welt beginnt, diesen Fakt anzuerkennen.“
Der Chefunterhändler der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Saeb Erekat, übte scharfe Kritik an den Plänen. „Mit der Anerkennung von Jerusalem als Israels Hauptstadt und dem Umzug der Botschaft dorthin verletzt die Trump-Regierung ihre Verpflichtungen nach internationalem Recht“, sagte er laut „Times of Israel“. Er rief zum Boykott der Eröffnung auf.
Von: mab