NEW YORK (inn) – Wenn Russland seine Luftverteidigungssysteme an das Assad-Regime in Syrien weitergibt, wird Israel darauf entschlossen reagieren. Das sagte der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman am Sonntag auf der Konferenz der Tageszeitung „Jerusalem Post“ in New York.
„Es gibt keinen Zweifel daran, dass wir dann handelt werden“, sagte Lieberman im Bezug auf die Möglichkeit, dass das in Russland entwickelte Raketenabwehrsystem in Syrien zum Einsatz kommt. Vergangene Woche hatten Vertreter Russlands das Luftverteidigungssystem dem syrischen Regime ohne finanzielle Umkosten in Aussicht gestellt. Das war eine Reaktion auf die von den USA geführten Vergeltungsschläge in Syrien wegen des Einsatzes von Chemiewaffen in der Stadt Duma am 7. April.
„Wir werden uns alle operativen Freiheiten in Syrien bewahren“, erklärte Lieberman. Es gebe keine Absicht, Russland anzugreifen oder sich in den syrischen Konflikt einzumischen. „Aber wenn ein Staat glaubt, unsere Luftstreitkräfte angreifen zu können, werden wir entschieden darauf reagieren“, sagte Lieberman. Im inzwischen acht Jahre lang andauernden Bürgerkrieg Syriens hat Israel öffentlich zugegeben, über 100 Konvois der Terror-Organisation Hisbollah und militärische Ziele des Iran angegriffen zu haben.
Aufkündigung des Atomabkommens würde Iran schwer treffen
Laut Lieberman stammen 85 Prozent des Budgets der Hisbollah vom Iran. „Die Hamas und der Islamische Dschihad würden ohne die Unterstützung des Iran keine Woche überleben“, sagte Lieberman im Bezug auf die destabilisierende Rolle, die das Mullah-Regime in der Region spiele. Als Beispiele zählte er den Jemen, den Libanon, den Irak und Syrien auf. Die Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran würde in den Augen Liebermans einen großen Effekt auf die iranische Wirtschaft haben. Damit wären auch dessen Möglichkeiten, den Terror und anti-israelische Aktivitäten zu unterstützen, eingeschränkt.
Israelisches Narrativ in der amerikanischen Öffentlichkeit verändern
Auch der Chef des christlichen US-Senders CBN, Gordon Robertson, war auf der Konferenz eingeladen. „Ich habe erkannt, dass Israel ein PR-Problem hat“, sagte er. Israel werde in der Öffentlichkeit häufig mit Wörtern wie „Besatzung“ und „Apartheid“ in Verbindung gebracht. Als jemand, der häufig nach Israel gereist ist, will er dieses Narrativ verändern und die richtige Geschichte über Israel erzählen.
In den vergangenen fünf Jahren hat deshalb sein Sender verschiedene Dokumentationen im Programm gebracht, die eine andere Sicht auf das Land geben. Die Dokumentation „Made in Israel“ (Hergestellt in Israel) zeigt beispielsweise die zahlreichen Innovationen, die das Land der Welt gebracht hat.
Eine andere Dokumentation, „To Life: How Israeli Volunteers Are Changing the World“ (Zum Leben: Wie israelische Freiwillige die Welt verändern), zeigt, wie Israel auf der ganzen Welt humanitäre Hilfe leistet. Der Film folgt fünf israelischen Organisationen, die Erdbebenopfern helfen oder syrischen Flüchtlingen unter die Arme greifen, die an der griechischen Künste ausgehungert ankommen.
An der 7. Konferenz der „Jerusalem Post“ in New York nahmen auch der ehemalige israelische Premierminister Ehud Olmert und sechs Minister des aktuellen israelischen Kabinetts sowie der amerikanische TV-Star Roseanne Barr teil. Sie sprachen am Sonntag vor bis zu 1.500 amerikanischen Zuschauern, die Israel unterstützen.
Von: mm