NEW YORK (inn) – Die Jewish Agency hat am Mittwochabend den früheren Minister Natan Scharanski in New York geehrt. Der Israeli steht davor, nach neun Jahren seinen Vorsitz bei der Einwandererorganisation niederzulegen. Besonderer Gast war der ehemalige US-Präsident George W. Bush. Auf seine Bitte fand die Feierstunde unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
„Heute Nacht ehren wir Natan Scharanski, während er sich der Vollendung von neun Jahren als Vorsitzender der Jewish Agency nähert“, schrieb die Jewish Agency vor der Veranstaltung auf Facebook. „Wir eröffnen auch das Schlichut-Institut, ein allumfassendes Zentrum, um israelische Gesandte (Schlichim) der Jewish Agency mit permanentem Training, Mitteln und Technologie zu versorgen.“
Netanjahu vergleicht Iran mit Sowjetunion
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu dankte Scharanski laut Mitteilung seines Büros für den Dienst am jüdischen Volk, dem jüdischen Staat und der Freiheit. Er nahm Bezug auf die Inhaftierung des Dissidenten in der damaligen Sowjetunion, wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ unter Berufung auf einen Teilnehmer der Veranstaltung berichtet: „Neun Jahre im Gefängnis, neun Jahre in der Politik und neun Jahre bei der Jewish Agency.“ Scharanski konnte 1986 nach Israel einwandern.
Gemäß der Nachrichtenseite „Arutz Scheva“ nutzte Netanjahu seine Ansprach für neuerliche Kritik am Iran, den er mit der Sowjetunion verglich. Mit Bezug auf den Niedergang der sowjetischen Herrschaft sagte er: „Wenn man Druck auf sie ausübt, werden sie nachgeben. Derselbe Glaube sollte uns heute leiten, weil es ein anderes Möchtegern-Imperium im Nahen Osten gibt. Es unterdrückt ebenfalls sein Volk. Es terrorisiert ebenfalls seine Nachbarn.“ Jenes Land sei der Iran, „und die Aggression des Iran muss und wird beendet werden“.
Der Regierungschef ergänzte: „Wenn Sie Natans Erbe ehren wollen, dann unterstützen Sie die tapferen Männer und Frauen des Iran, die für Freiheit kämpfen, sich nach Freiheit sehnen, für Freiheit beten und für unsere Unterstützung in ihrem Kampf beten. Das ist der beste Weg, um Natans Erbe zu ehren.“
Nach Angaben der Jewish Agency nahmen 43 Gesandte an der Veranstaltung in New York teil. Scharanski wandte sich an die Schlichim in aller Welt: „Ich bin sehr stolz auf Sie, weil Sie unsere Mission auf Campusse, in Gemeinden, Synagogen und Schulen bringen. Ich hoffe, wir können Ihnen mehr Mittel für Ihren Auftrag geben, und ich hoffe, die Zahl der Schlichim wird steigen.“ Der 70-Jährige soll den Vorsitz in drei Monaten abgeben. Wer seine Nachfolge antritt, ist noch nicht bekannt.
Von: eh