LONDON (inn) – Der saudische Wissenschaftler Abdel-Hamed Hakim hat im Dezember Israel besucht. Was er dort erlebt hat, berichtete er im arabischsprachigen Programm der BBC. Der Blog Memri TV untertitelte den Clip für englischsprachige Nutzer – denn der Inhalt lässt aufhorchen.
„Die israelische Gesellschaft will Frieden“, sagte Hakim, der auf seiner Reise einen ehemaligen stellvertretenden Außenminister sowie Abgeordnete der Knesset und Aktivisten von Friedensorganisationen getroffen habe. „Die israelische Gesellschaft ist die einzige in der Region, in der die Bürger in der Wahlkabine ihren Wunsch nach Frieden ausdrücken können.“ Er habe sowohl Jerusalem als auch Ramallah besucht, berichtet Hakim. Man sei sich einig darin, dass mangelndes Vertrauen ein Hindernis auf dem Weg zum Frieden sei. Friede sei nur über den Dialog zu erreichen.
Auf die Frage des TV-Moderators, ob Israel oder der Iran eine größere Bedrohung für Saudi-Arabien sei, antwortete Hakim, Saudi-Arabien habe einen starken politischen Kurs eingeschlagen, um die arabische Rolle in der Region zu stärken, und um den Nazi-Kurs des iranischen Regimes zu kontern. Das iranische Regime benutze die Religion des schiitischen Islam, um arabische Gesellschaften zu infiltrieren und die Region in „Arenen für Bürgerkriege“ zu verwandeln. Im Westjordanland und in Ramallah habe er die „erbärmlichen“ Lebensumstände der Palästinenser gesehen. Es müsse damit aufgehört werden, einen falschen Sieg in Gaza auszurufen. Das Blut, das dort vergossen werde, würde vom schiitischen Islam für die politischen Ziele des Iran instrumentalisiert. „Das ist ein falscher Sieg, und er wird erreicht über die Leichen der Palästinenser“, sagte Hakim.
Hakim ist Manager des Nahöstlichen Instituts für strategische und juristische Studien.
Von: mb