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Jerusalem geht auf ultra-orthodoxe Gemeinschaft zu

Ultra-orthodoxe Jerusalemer erhalten von Bürgermeister Barkat unterstützende Maßnahmen. Die israelische Hauptstadt fördert damit den Zusammenzug der Haredim. Der Vize-Bürgermeister sieht darin politisches Kalkül.
Ultra-orthodoxe Juden kaufen Zitrusfrüchte auf einem Jerusalemer Markt für das Laubhüttenfest

JERUSALEM (inn) – Der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat hat mit der ultra-orthodoxen Gemeinschaft der Stadt eine Abmachung getroffen. Sie sagt den Haredim weitere Unterstützungen bei der Wohnsituation zu. Wie die Tageszeitung „Ha’aretz“ berichtet, betrifft das auch Nachbarschaften, in denen ultraorthodoxe mit säkularen Bewohnern zusammenleben. Es geht ebenso um zukünftige ultra-orthodoxe Stadtviertel.

Zu den Ergebnissen der zehnmonatigen Verhandlungen zählen Bildungs- und Gemeinschaftsangebote für Haredim, die in eine überwiegend ultra-orthodoxe Nachbarschaft gezogen sind. Das soll den Zuzug strenggläubiger Jerusalemer forcieren. In Vierteln, wo Haredim unterrepräsentiert sind, werden zum Beispiel zur Unterstützung Vorschul-Kurse angeboten.

Politische Gegner wittern Kalkül

Praktisch bedeutet die Abmachung etwa in der Nachbarschaft Ramot, dass die überwiegend ultra-orthodoxe Bevölkerung noch zunehmen wird. Laut „Ha’aretz“ wird es spezielle Wohnprojekte geben, die auf die Haredim zugeschnitten sind.

Abgeordnete des Stadtparlaments haben Barkat vorgeworfen, die Abmachung mit Blick auf die Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr getätigt zu haben. Der Berater des Bürgermeisters für Haredi-Angelegenheiten, Avraham Kreuzer, widersprach: „Es gibt keine politischen Aspekte.“ Aber er gab zu, dass das Abkommen die anstehenden Wahlen „langweilig“ machen würde.

Das Abkommen wertet Vize-Bürgermeister Ofer Berkowitz als Einverständnis Barkats, sich wieder um das Amts des Bürgermeisters zu bewerben. Bislang hat dieser noch keine weitere Kandidatur angekündigt. Berkowitz, der Vorsitzender der größten säkularen Partei im Stadtparlament – „Hit’orerut“ – ist, sieht dadurch eine Kampagne ohne Hindernisse für Barkat. Auf diese Weise gäbe es keinen ultra-orthodoxen Gegenkandidaten: „Das ist eine neue strategische Partnerschaft zwischen Barkat und den aschkenasischen Haredim.“

Autor: mm

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