RAMALLAH (inn) – Angehörige von palästinensischen Terroristen erhalten in Zukunft höhere Belohnungen. Die Zahlungen orientieren sich nun am Index für Lebenshaltungskosten in den Palästinensergebieten. Das gab der Generalsekretär der „Nationalen Vereinigung der Märyterfamilien Palästinas“, Muhammad Sbeihat, vergangene Woche bekannt. Die Vereinigung ist eine Abteilung der „Palästinensischen Befreiungsorganisation“ (PLO).
Der Leiter des Beobachtungsinstituts „Palestinian Media Watch“, Marcus Itamar, berichtete am Sonntag über diesen Vorgang. Er bezog sich auf einen Bericht der Tageszeitung „Al-Quds“ vom 4. April. Demnach befasst sich die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) auch mit Beschwerden von einigen Angehörigen, die keine Zahlungen mehr erhalten.
Finanzkanäle unklar
Itamar beschreibt die Erhöhung der Zahlungen als „Trotz“, der sich gegen die USA richte. Der US-Kongress bespricht derzeit das sogenannte Taylor-Force-Gesetz, das nach einem im März 2016 in Jaffa ermordeten US-Bürger benannt ist. Dem Gesetz zufolge sollen Auslandshilfen für Palästinser an Bedingungen geknüpft werden: Das Außenminsterium muss zuerst sicherstellen, dass die PA Terroristen oder deren Angehörigen keine Gelder zukommen lässt.
Nach Informationen der Onlinezeitung „Times of Israel“ zahlt die PLO jährlich umgerechnet 292 Millionen Euro für Angehörige von „Märtyrern“ oder an Terroristen, die in Israel inhaftiert sind. Die Bundesregierung prüft nach eigenen Angaben, ob Hilfsgelder an die Autonomiebehörde auch der PLO und damit den Terroristen zugute kommen.
Von: df