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Netanjahu lobt Aserbaidschan als Vorbild

Der israelische Premier Netanjahu lobt die diplomatische Beziehung mit Aserbaidschan als Musterbeispiel muslimischer und jüdischer Freundschaft. In Baku unterstreicht der aserbaidschanische Präsident die Zusammenarbeit der Länder mit einer spektakulären Zahl.
Benjamin Netanjahu besucht den aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijev in Baku

BAKU (inn) – Der israelische Premier Benjamin Netanjahu ist am Dienstag für einen Staatsbesuch nach Aserbaidschan geflogen. Im Zagulba-Palast der Hauptstadt Baku traf er den aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijev. Der mitgereiste Umweltminister Se‘ev Elkin unterzeichnete Verträge zur landwirtschaftlichen Zusammenarbeit und der Etablierung einer gemeinsamen Kommission für die Kooperation bei Wissenschaft, Technik, Gesundheit und Handel, wie das Außenministerium bekannt gab.

Um die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Verteidigungsindustrien zu unterstreichen, nannte der aserbaidschanische Präsident die Summe von umgerechnet 4,5 Milliarden Euro. Diese Zahl zeige das Volumen von Vertragsabschlüssen zu militärischer Ausrüstung, welche die beiden Länder seit Beginn der diplomatischen Beziehungen im Jahr 1992 miteinander abgeschlossen hätten. „Wir kooperieren aktiv und seit vielen Jahren auf dem Feld der Verteidigungsindustrien“, sagte Alijev. Der erste und bislang letzte Staatsbesuch Netanjahus in Aserbaidschan liegt fast 20 Jahre zurück.

Juden lebendiger Teil der aserbaidschanischen Gesellschaft

Der aserbaidschanische Präsident lobte besonders die Zusammenarbeit der beiden Länder auf der wirtschaftlichen Ebene. Das treffe vor allem für die Öllieferungen zu, die Aserbaidschan Israel zur Verfügung stelle. Alijev wünscht sich in der Zukunft aber mehr Produktstreuung im Handel der befreundeten Länder. Durch die direkten Flüge zwischen Aserbaidschan und Israel sehe der Präsident auch großes Potenzial auf dem Tourismussektor.

„Seit Jahrhunderten leben Juden und Aserbaidschaner im Frieden und in der Freundschaft verbunden“, sagte Alijev. Die jüdische Gemeinschaft in seinem Land sei ein sehr lebendiger Teil der hiesigen Gesellschaft. Die Menschen trügen viel zu der Entwicklung eines modernen Aserbaidschans teil. Von den sieben Synagogen, die es im Land gibt, stehen fünf in der Hauptstadt Baku. Alijev betonte die engen Bande, die jüdische Aserbaidschaner mit ihrer Heimat behielten, wenn sie nach Israel ausgewandert sind.

Musterbeispiel jüdischer und muslimischer Freundschaft

Der israelische Premier Netanjahu empfindet die Beziehung der Länder als einzigartig. „Israel ist ein jüdischer und Aserbaidschan ein weitgehend muslimisch geprägter Staat“, sagte er. „Trotzdem sind beide Staaten zusammen ein Musterbeispiel, wie Muslime und Juden zusammenarbeiten und die Zukunft für beide Seiten verbessern können.“ Vor dem Hintergrund von Intoleranz, mit der sich Israel regelmäßig auseinandersetze, scheine dieses Beispiel umso heller. Rund 70.000 jüdische Aserbaidschaner lebten heute in Israel. Sie stellten eine menschliche Brücke zwischen den Nationen dar.

Netanjahu bewunderte die optischen Veränderungen im Städtebild Bakus. „Es gibt seit meinem letzten Besuch eine unübersehbare positive Entwicklung in Aserbaidschan“, sagte der Premier. Wirtschaftlich sieht er vor allem auch Spielraum bei einer gemeinsamen Gaspipeline: „Gerade in diesem Moment wird eine großartige Rohrleitung zwischen Aserbaidschan und der Türkei gebaut.“ Daran würde sich Israel gerne mit seinen eigenen Gasexporten beteiligen.

mm

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