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Netanjahu: Fatah radikalisiert sich

Die Fatah wählt den in Israel inhaftierten Terroristen Barghuti in ihr Leitungsgremium. Der israelische Regierungschef Netanjahu reagiert empört.
Wertet Barghutis Wahlergebnis als Zeichen der Radikalisierung: Premierminister Netanjahu

JERUSALEM / RAMALLAH (inn) – Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat die Fatah der Radikalisierung bezichtigt. Anlass ist die Wahl des in Israel inhaftierten Palästinensers Marwan Barghuti ins Zentralkomitee der Partei von Präsident Mahmud Abbas. Der frühere Anführer der Tansim-Milizen sitzt eine fünffache lebenslange Haftstrafe ab. Er wurde 2004 wegen der Ermordung von fünf Menschen, versuchten Mordes und vier weiterer Terrorangriffe verurteilt.
Beim Fatah-Parteitag vergangene Woche erhielt Barghuti nach inoffiziellen Ergebnissen die meisten Stimmen, als die Mitglieder des Zentralkomitees gewählt wurden. Etwa 1.400 Delegierte aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen nahmen an der viertägigen Konferenz teil. Auch Vertreter der Hamas und des Islamischen Dschihad waren auf Einladung der Fatah zugegen.
Netanjahu reagierte am Montag auf die große Zustimmung für Barghuti: „Das ist der Anführer einer terroristischen Organisation, der Terroranschläge förderte und anführte, die Dutzende unschuldige Israelis töteten und verwundeten“, erklärte er laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. „Die Wahl von Barghuti in der Fatah-Bewegung radikalisiert die Kultur von Hetze und Terror.“ Dabei sei es genug, dass die Palästinenser Straßen, Schulen und Plätze nach Mördern benennten. Doch nun nähmen diese auch noch höchste Führungspositionen ein.
Auf dem Parteitag hatten die Delegierten einstimmig Abbas für fünf weitere Jahre als Fatah-Vorsitzenden bestätigt. Barghuti wird oft als Nachfolger des 81-Jährigen gehandelt. In Umfragen zu möglichen Präsidentschaftswahlen liegt er regelmäßig vor Abbas und dem Hamas-Kandidaten Ismail Hanije. Abbas, der das Amt Anfang 2005 antrat, hat angekündigt, nicht mehr zu kandidieren. (eh)Jugendumfrage: Kein potentieller Abbas-Nachfolger (inn)
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