NEW YORK (inn) – Der scheidende UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat die Resolution der UNESCO zum Tempelberg kritisiert. Am Sonntag bekräftigte er „die Bedeutung der Jerusalemer Altstadt und ihrer Mauern für die drei monotheistischen Religionen“, hieß es in einer Mitteilung der Vereinten Nationen. Er betonte „die Bedeutung der religiösen und historischen Verbindung von Juden, Muslimen und Christen zu der heiligen Stätte“.
Die Resolution verwendet nur die muslimische Bezeichnung für den Tempelberg, „Haram al-Scharif“ (das ehrwürdige Heiligtum). Den jüdischen Bezug lässt sie aus. Ban ließ hingegen verlauten: „Die Al-Aksa-Moschee / Al-Haram al-Scharif, der heilige Schrein der Muslime, ist auch der Har HaBait – oder Tempelberg –, dessen Westmauer die heiligste Stätte im Judentum ist. Sie ist nur ein paar Schritte entfernt von der Grabeskirche und vom Ölberg, die von Christen verehrt werden.“ Jegliche Unternehmung, „die unstrittige gemeinsame Verbindung zu diesen Stätten zu leugnen, dient nicht den Interessen des Friedens und wird nur Gewalt und Radikalismus nähren“.
Palästinenser: Bokova überschreitet mit Kritik Kompetenzen
Bereits zuvor hatte sich die UNESCO-Vorsitzende Irina Bokova von der Resolution distanziert. „Jegliche jüdische, christliche oder muslimische Traditionen zu leugnen, zu verbergen oder auszulöschen unterwandert die Integrität der Stätte“, sagte sie nach der Sitzung des Welterbeausschusses.
Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) kritisierte dieses Urteil der Bulgarin laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Außenminister Riad al-Maliki warf ihr vor, ihre Kompetenzen überschritten zu haben. Die Hamas wiederum beschuldigte Bokova, israelischem Druck nachgegeben zu haben. (eh)UNESCO-Resolution: Al-Aksa-Moschee statt jüdischer Tempel (inn)
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