Nach mehrstündiger Diskussion hat das israelische Parlament am Montagabend ein Gesetz auf den Weg gebracht, das im Vorfeld viel Kritik auf sich gezogen hatte: das sogenannten „Transparenzgesetz“. Es sieht vor, dass Nichtregierungsorganisationen (NGOs) es öffentlich machen, wenn sie mehr als die Hälfte ihrer Finanzen von ausländischen Regierungen erhalten. 57 Abgeordnete stimmten in zweiter und dritter Lesung für den Gesetzesvorschlag, 48 lehnten ihn ab. Dies berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
In Israel gibt es mehr als 30.000 NGOs, etwa die Hälfte von ihnen ist aktiv. Rund 70 dieser Organisationen befassen sich mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt. Sie erhalten häufig Gelder von der Europäischen Union oder auch von einzelnen Staaten, wie Dänemark, Schweden oder dem Nicht-EU-Mitglied Norwegen. Von dem neuen Gesetz sind vor allem linksgerichtete NGOs betroffen. Organisationen aus dem rechten Spektrum werden oft von jüdischen oder christlichen Privatpersonen aus dem Ausland unterstützt. Versuche, diesen Aspekt in das Gesetz zu integrieren, waren gescheitert.
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