Kanada protestiert gegen die grundlosen Vorwürfe der Brunnenvergiftung des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, im EU-Parlament. Das berichtet die kanadische Tageszeitung „National Post“. Abbas hatte israelischen Rabbis unterstellt, dass sie im Westjordanland zur Brunnenvergiftung aufgerufen hätten. Anstatt dafür kritisiert zu werden, erntete er nach der Rede Applaus von den EU-Parlamentariern.
„Die Äußerungen des palästinensischen Präsidenten Abbas erfüllen uns mit großer Sorge“, sagte der Sprecher des kanadischen Außenministers Stéphane Dion. „Kanada empfindet die Kommentare des palästinensischen Präsidenten als völlig inakzeptabel.“ Das kanadische Außenministerium sei erfreut darüber, dass Abbas diese haltlose Anschuldigung voll und ganz zurückgenommen habe.
Außenminister Dion hat für den Nahen Osten als oberste Priorität einen dauerhaften Frieden zwischen Israelis und Palästinensern ausgegeben: „Ich zögere aber nicht, für eine Seite Partei zu ergreifen, wenn wir feststellen, dass die andere Seite den Friedensprozess gefährdet.“
In der vergangenen Woche hatte Abbas im Brüsseler EU-Parlament eine Rede zum Nahostkonflikt gehalten. Darin behauptete er, dass israelische Rabbiner Palästinenser ermorden wollten, indem sie ihre Brunnen vergifteten. Eine Anschuldigung, die sich schon im Vorfeld von Abbas‘ Auftritt als völlig haltlos erwiesen hatte. „Vor einer Woche hat eine Gruppe von Rabbis in Israel angekündigt, das Wasser der Palästinenser vergiften zu wollen“, sagte Abbas in Brüssel. „Ist das kein Aufruf zum Massenmord an den Palästinensern?“ Später distanzierte sich Abbas von der eigenen Aussage. (mm)