Israels UN-Botschafter Danny Danon ist am Montag zum Vorsitzenden des Rechtsausschusses der UN-Generalversammlung gewählt worden. Damit hat der jüdische Staat zum ersten Mal seit seinem Beitritt in die UNO vor 67 Jahren den Vorsitz eines der sechs UN-Hauptausschüsse inne. Islamische und arabische Staaten hatten bis zuletzt versucht, die Nominierung zu verhindern.
Botschafter Danon sprach von einem „historischen Erfolg“: „Trotz des Widerstandes vieler Staaten, darunter der Iran, die versucht haben, die Wahl zu verhindern, ist es uns gelungen, zum ersten Mal für den Vorsitz eines UN-Komitees gewählt zu werden.“
Die UN-Gruppe „Westeuropa und Andere“ hatte Danon für den Vorsitz des Rechtsausschusses vorgeschlagen. Israel gehört der Gruppe seit Dezember 2013 als vollwertiges Mitglied an. Auch die USA, Australien und Neuseeland gehören dazu.
Normalerweise schlägt eine beauftragte Gruppe einen Vorsitzenden vor und dieser wird ohne Wahl bestätigt. In diesem Fall hatte jedoch der Jemen im Namen der arabischen Staaten Israels Nominierung in Frage gestellt und eine Abstimmung beantragt. Auch die Palästinenser hatten gegen Israel als Vorsitzenden protestiert. Eine ranghohe Vertreterin der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Hanan Aschrawi, erklärte: „Es ist ironisch, dass Israel, ein Staat, der ständig das internationale Recht und die Konventionen bricht, ebenso die internationalen Gesetze für Menschenrechte und unzählige Resolutionen, nominiert wird, um ein Rechtskomitee zu leiten, das zum Ziel hat, internationales Recht durchzusetzen und die grundlegenden Menschenrechte zu schützen.“ Die radikal-islamische Hamas nannte Israels Nominierung „beschämend und respektlos gegenüber den UN-Regeln und Satzungen“. Der Iran schrieb einen Protestbrief an die UN-Mitgliedsstaaten. Die israelische UN-Delegation teilte dazu mit: „Der iranische Brief wurde nicht veröffentlicht und der Versuch ist gescheitert.“