Jüdische Organisationen, Israel und sogar der israelische Botschafter in Berlin protestierten vorige Woche gegen eine Resolution der Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf. Nun stellt sich heraus, dass sie nur auf den hochpolitischen und anti-israelischen Antrag arabischer Länder und „Palästinas“ Bezug genommen haben. Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte offiziell, dass die eigentliche Resolution, der auch Deutschland zugestimmt hat, von jeglichen Beschuldigungen Israels bereinigt worden sei.
Tatsächlich enthält der Wortlaut der endgültigen Resolution keine Schuldzuweisung gegen Israel mehr. Viele Mängel seien demnach letztlich von den Palästinensern selber verschuldet. Die Mängel bestehen etwa in der Wasserversorgung, der mangelnden Abwasserbehandlung, was zur Grundwasserverseuchung beiträgt, sowie dem Überpumpen des Grundwassers im Gazastreifen.
Israels Botschafter in Berlin, Yakov Hadas-Handelsman, schrieb infolge der Resolution: „Wir sind entsetzt, dass bei der 69. WHO-Sitzung in Genf die scheinheilige und unrealistische, von arabischen Staaten eingebrachte Resolution verabschiedet wurde, bei der ausschließlich Israel verurteilt wurde.“ Er bezichtigte die UN-Gesundheitsorganisation, sich politisch an Israel abzuarbeiten. Allein am Tag der Abstimmung seien zehn Krankenwagen mit Patienten aus dem Gazastreifen nach Israel gefahren, obgleich Israel noch am Tag zuvor mit Raketen beschossen wurde.
Der UNO-Behörde wurde Antisemitismus vorgeworfen und eine Politisierung, weil speziell Israel herausgepickt worden sei. In Nachbarländern wie Syrien oder im Jemen würden sogar Hospitäler bombardiert werden, ohne dass die WHO darauf reagiert habe.