Im Gazastreifen werden Dutzende exotische Tiere unter nicht artgerechten Bedingungen gehalten. Es mangelt an ausreichendem Platz sowie Geld für Futter und medizinische Behandlung. Am Montag haben Palästinenser und Israelis eine kranke Löwin von einem Zoo in Rafah nach Tulkarm im Westjordanland gebracht, um ihr Leben zu retten.
Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) beim Landwirtschaftsministerium in Gaza und COGAT, die israelische Behörde für die Aktivitäten der Regierung in den Palästinensergebieten, haben die Aktion koordiniert. Die fast acht Jahre alte Löwin wiegt nur rund 100 Kilogramm. Afrikanische Löwinnen in Freiheit wiegen durchschnittlich etwa 125 Kilogramm. In Zoos werden die Tiere normalerweise durch gute Fütterung und weniger Bewegung deutlich schwerer.
Die Löwin aus Rafah wurde im Alter von etwa vier Monaten über einen Tunnel im Grenzgebiet zur Sinai-Halbinsel in den Gazastreifen geschmuggelt. Sie folgt nun einem Löwen, der im März ebenfalls aufgrund seiner schlechten Gesundheit von Rafah nach Tulkarm gebracht worden war.
Der COGAT-Vertreter Uri Madar sprach von der Aktion als „freudigem Tag für alle Tierliebhaber“. Er betonte, es gebe jedoch noch mehr als 40 Großkatzen im Gazastreifen, darunter Löwen und Tiger, die dort unter „nicht idealen Bedingungen“ lebten.