Fischer aus dem Gazastreifen dürfen seit Sonntag ihre Netze in einem größeren Gebiet auswerfen. Israel hat die Fischfangzone im Mittelmeer vor dem palästinensischen Küstengebiet von sechs auf neun Seemeilen erweitert. Das teilte die Behörde COGAT, welche die Aktivitäten der israelischen Regierung in den Palästinensergebieten koordiniert, auf ihrer Facebookseite mit. Durch die Maßnahme sei eine Steigerung des Jahresumsatzes der Fischereiindustrie von umgerechnet 1,4 Millionen Euro um 93.000 Euro zu erwarten, so COGAT.
In einem Abschnitt im Norden des Gazastreifens bleibt die Grenze bei sechs Seemeilen (rund 11 Kilometern), da Israel Waffenschmuggel in dem Gebiet befürchtet.
Wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“ meldet, hat die Zivilverwaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) mit den israelischen Behörden zudem vereinbart, dass Material und Ausrüstung für die Fischer in den Gazastreifen geliefert werden dürfen. Dazu gehört unter anderem Equipment für die Reparatur von Fischerbooten.
In den Oslo-Abkommen zwischen Israel und der PA wurde eine Fischfangzone von 20 Seemeilen vereinbart. Nach der Machtübernahme im Jahr 2007 durch die dem jüdischen Staat feindlich gesinnte Hamas in dem Gebiet hat Israel die Zone aus Sicherheitsgründen jedoch eingeschränkt. Die radikal-islamische Organisation lehnt die Oslo-Abkommen ab. (dn)