Leugnung und Verhöhnung der Scho‘ah – dieses Motiv steht im Zentrum eines Karikaturenwettbewerbs, den die Stadtverwaltung in Teheran ausgeschrieben hat. Das Preisgeld für den ersten Platz ist mit 50.000 Dollar deutlich höher als bei früheren iranischen Wettbewerben zu dem Thema. Zudem heben die Veranstalter den internationalen Charakter hervor, wie die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“ feststellt.
Im Jahr 2006 hatte die iranische Tageszeitung „Hamschahri“ erstmals Zeichner aufgerufen, sich in satirischer Weise mit dem Holocaust zu befassen. Die gekürten Bilder wurden in dem Blatt veröffentlicht. Ein Marokkaner belegte den ersten Platz. Seine Zeichnung zeigte einen Kran mit Davidstern, der um den Felsendom eine Betonmauer errichtet, auf der ein Foto des KZ Auschwitz abgebildet ist. Anlass für die Ausschreibung war die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in der dänischen Zeitung „Jyllands-Posten“.
Im April 2015 veranstaltete das „Iranische Haus der Karikaturen“ einen ähnlichen Wettbewerb. Der erste Sieger erhielt 12.000 Euro Preisgeld, die besten Einsendungen sollten im „Palästina-Museum“ im Iran ausgestellt werden. Kurzfristig sagten die Organisatoren die Schau jedoch ab. Diesmal verantwortet die Stadt Teheran den Karikaturenwettbewerb.