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Netanjahu: „Ob in Jerusalem oder Duma: Terror ist Terror”

JERUSALEM (inn) – Premierminister Benjamin Netanjahu hat jede Art von Terrorismus – palästinensischen und jüdischen – verurteilt. Damit reagiert er auf einen Parlamentarier, der sich weigerte, einen Mordanschlag auf Juden zu kommentieren. Die Mehrheit der Israelis stimmt für eine gleiche Behandlung von jüdischen und palästinensischen Terroristen.
Netanjahu besucht das Tel Aviver Café, in dem am Freitag ein Anschlag verübt wurde. „Terror ist Terror und es ist egal, ob er in Jerusalem, Ra‘anana, Hebron, Tel Aviv oder Duma passiert.“
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte am Montag: „Terrorismus ist Terrorismus und es ist egal, ob er in Jerusalem, Ra‘anana, Hebron, Tel Aviv oder Duma passiert.“ Der Politiker erwarte von allen Knessetmitgliedern in der „Welle von Terroristen und mörderischen Taten“, „diese kriminellen Handlungen zu verurteilen“, zitiert ihn die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Terrorismus hänge nicht ab von der Identität der Täter oder ihrer Ziele. „Ich erwarte, dass alle Knessetmitglieder, von Parlamentarier Sa‘adi zu Parlamentarier Smotrich, jeden Terrorismus ohne Euphemismus oder Stottern verurteilen.“ Damit antwortete Netanjahu seinem Parlamentskollegen Osama Sa‘adi (Vereinigte Liste). Dieser hatte sich in einem Interview geweigert, den Doppelmord auf das Siedler-Ehepaar Na‘ama und Eitam Henkin entweder zu verurteilen oder nicht zu verurteilen. Knessetmitglied Bezalel Smotrich (HaBeit HaJehudi) hatte in einem Kommentar geäußert, dass für ihn das Attentat von Duma kein Terrorismus gewesen sei. Sa‘adi sagte hingegen zu dem Attentat im Tel Aviver Zentrum vergangene Woche, dass der Anschlag „klar“ Terrorismus war. „Und ich verurteile ihn.“ Bei Siedlern habe er eine besondere Ansicht: „Siedler sind Besatzer, die Land von der palästinensischen Nation stehlen. Wir sind dagegen, unschuldige Bürger zu verletzen, aber es gibt einen Unterschied zwischen Siedlern, die Besatzer sind, und Tel Aviv.“

Angst vor Terror bei Juden und Arabern

Die große Mehrheit der jüdischen (80,9 Prozent) und arabischen (81 Prozent) Israelis stimmt mit einem gewissen Maß an Gewissheit dafür, dass, wenn der Anschlag von Duma absichtlich von Juden verübt wurde, er als ein Akt des Terrorismus bezeichnet werden sollte. Ende Juli wurde die palästinensische Ortschaft Duma im Westjordanland durch einen Brandanschlag erschüttert. Dabei starb der 18 Monate alte Ali Dawabscha, seine Eltern Sa‘ad und Riham erlagen später ihren Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft Lod hat nun wegen dreifachen Mordes Anklage gegen zwei jüdische Extremisten erhoben. Über die Hälfte der israelischen Juden (56 Prozent) vertritt die Meinung, dass jüdische und palästinensische Terrorverdächtige auf gleiche Weise verhört werden sollen. Das geht aus der am Montag veröffentlichten monatlichen Friedens-Index-Umfrage des „Israelischen Institutes für Demokratie“ und der Universität Tel Aviv hervor. Die Umfrage mit 600 Teilnehmern fand zwischen dem 29. und 30. Dezember statt. 36 Prozent sagten, jüdische Terroristen sollte weniger hart befragt werden. Knapp zwei Drittel der israelischen Juden (63 Prozent) meinen, jüdische Terroristen sollten keine mildere Strafe als palästinensische Terroristen erhalten. 30 Prozent der Befragten vertreten die entgegengesetzte Meinung. Der Friedens-Index erhebt auch den Grad der Terrorangst in der Bevölkerung. Ende Dezember gaben 70 Prozent der jüdischen Israelis an, Angst zu haben, durch die aktuelle Welle der Terrors Schaden zu nehmen. Im November waren es noch 67 Prozent, und im Oktober 57 Prozent der jüdischen Umfrageteilnehmer. Unter den arabischen Israelis sind es aktuell 65,5 Prozent der Befragten, die befürchten, bei einem Terrorangriff verletzt zu werden. (ms)

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