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Hotovely: Klagemauer soll Teil von Staatsbesuchen sein

JERUSALEM (inn) — Staatsgäste sollen bei ihren Besuchen immer auch die Klagemauer besichtigen. Die stellvertretende israelische Außenministerin Zippi Hotovely hat veranlasst, das Zeremoniell entsprechend zu ändern.
Die Klagemauer soll in Zukunft zur offiziellen Reiseroute für Staatsgäste gehören.
Nach dem Willen von Zippi Hotovely sollen Staatsgäste ab sofort auch zur Klagemauer geführt werden. Die stellvertretende israelische Außenministerin hat die Zeremonieabteilung angewiesen, das diplomatische Protokoll zu überarbeiten. Dies berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Bisher waren die Knesset, die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem und der Militärfriedhof auf dem Herzlberg die obligatorischen Sehenswürdigkeiten. Ab jetzt soll ein Vertreter des Außenministeriums die Gäste zur Klagemauer begleiten, um ihnen die Bedeutung und die Geschichte dieses elementaren jüdischen Gedenkortes nahezubringen.

3.000 Jahre jüdische Geschichte im Blickpunkt

Als Beweggrund für die geplante Neuerung gibt die Ministerin an: „Die Aufnahme der Klagemauer wird helfen, die Gespräche mit ausländischen Diplomaten, die gewöhnlich nach Yad Vashem gebracht werden, wo sie unsere jüngste, tragische Vergangenheit sehen, wieder auf einen positiven Blickpunkt zu richten, der 3.000 Jahre Zionismus berücksichtigt anstatt nur 100 Jahre, und den Dialog über Jerusalem fördert.“ In ihren Augen unterstreiche die Besichtigung der Klagemauer bei Staatsbesuchen die Stellung Jerusalems als Hauptstadt Israels. Die Idee des offiziellen Besuches der Klagemauer sei nicht so radikal, wie sie klinge, meinte Hotovely. Etwa die Hälfte der ausländischen Würdenträger besuchten die Klagemauer ohnehin. Trotzdem sei sie sich im Klaren darüber, dass manche Diplomaten das neue Angebot ablehnen würden. „Wir werden uns mit ihnen auseinandersetzen und versuchen, sie zu überzeugen“, sagte die Politikerin. Die Änderung der Besichtigungsroute für Staatsgäste sei nicht die erste Neuerung, die die stellvertretende Außenministerin seit ihrem Amtsantritt am 15. Mai in Angriff genommen habe, berichtet das Onlineportal „Jewish Press“. Damals habe sie den Offiziellen des Außenministeriums eine kurze Passage aus der Torah vorgelesen und sie angewiesen, das Recht des jüdischen Volkes in die Öffentlichkeitsarbeit des Staates Israel einzubinden. (tis)

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