Die ungeklärten Umstände des Todes von Jasser Arafat am 11. November 2004 in einem französischen Krankenhaus sorgen weiter für Wirbel. Am Dienstag hat die Staatsanwaltschaft in Nanterre bei Paris der Nachrichtenagentur AFP mitgeteilt: „Die Untersuchungsrichter haben ihr Ermittlungsverfahren abgeschlossen und das Dossier ist am 30. April an die Staatsanwaltschaft übergeben worden.“ Nun hat die Staatsanwaltschaft drei Monate Zeit, um zu entscheiden, ob sie den Fall abschließt oder ans Gericht übergibt. Dies meldet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“.
Die Witwe Suha Arafat hatte nach dem Tod des Palästinensers Anzeige gegen Unbekannt wegen Mordes erstattet. Daraufhin erhielten im August 2012 drei Richter aus Nanterre den Auftrag, ein Ermittlungsverfahren aufzunehmen. Unter Palästinensern ist die Auffassung weit verbreitet, dass Israel Arafat vergiftet habe. Als an der Kleidung des Verstorbenen eine hohe Konzentration an Polonium entdeckt wurde, fühlten sie sich bestätigt. Der Leichnam wurde exhumiert.
Mediziner aus drei Ländern untersuchten daraufhin unabhängig voneinander Proben aus dem Sarg. Die Wissenschaftler aus Russland und Frankreich kamen zu dem Schluss, dass keine Hinweise auf einen Giftmord bestehen. Ihre Schweizer Kollegen hingegen wollten aufgrund der hohen Konzentration des radioaktiven Stoffes eine Vergiftung nicht ausschließen. (eh)