„Ich habe Angst, dass die politische Situation nach dem 18. März mehr oder weniger dieselbe bleibt“, sagte der ehemalige Likud-Politiker Mosche Kahlon in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Der Staat Israel befinde sich in einer Sackgasse mit großen sozialen und wirtschaftlichen Lücken. Aus diesem Grund werde Kahlon jeder Regierung beitreten, die diesen Missständen entgegen wirkt.
Premierminister Netanjahu habe nicht genug getan, um gesellschaftliche Probleme zu lösen, meint Kahlon. Schließlich würden Politiker daran gemessen, was sie erreichen, und nicht an ihren Worten oder Facebook-Kommentaren. Auch der ehemalige Finanzminister Jair Lapid habe „seine Gelegenheit verpasst“. In seine Kritik bezieht Kahlon auch Wirtschaftsminister Naftali Bennett ein. „Alle in der Regierung sind für die heutige Situation zu beschuldigen“, zitiert die Zeitung Kahlon.
Die Kandidatenliste der „Kulanu“ kommentierte der Parteigründer mit den Worten: „Ich wollte Leute mit bewährten Erfahrungen, (…) die Dinge getan haben und die in Leiterpositionen gewesen sind.“ Mit ihnen könne er erfolgreicher die Positionen in der Knesset besetzen. Auf der Liste stehen unter anderen der frühere Botschafter in Washington Michael Oren, der pensionierte Generalmajor Joav Galant und die stellvertretende Bürgermeisterin von Jerusalem Rachel Asaria.
Laut einem Bericht der Tageszeitung „Ha‘aretz“ hat sich Kahlon bereits mit den Leitern der größeren Parteien getroffen. Nur mit Netanjahu habe er keinen Kontakt aufgenommen. Das erklärt der ehemalige Likud-Politiker mit der Aussage: „Ich bin enttäuscht davon, wie der Likud mit sozialen Problemen umgeht.“ Trotzdem seien alle Parteien potenzielle Partner.