Wallström wollte Mitte Januar nach Israel kommen. Unter anderem war die Teilnahme an einer Gedenkfeier für Raoul Wallenberg geplant. Der schwedische Diplomat hatte Tausende Juden vor dem Holocaust gerettet.
Lieberman verkündete nach Bekanntwerden der Reisepläne, er werde den Besuch boykottieren. Der Außenminister warf Schweden vor, es habe Israel fallen gelassen, so, wie europäische Länder 1938 auf Druck der Nazis die Tschechoslowakai im Stich gelassen hätten. Wallström hatte zudem ein Treffen mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu erwogen, doch ein Termin dafür sei nicht zustande gekommen. Die schwedische Regierung hat den Besuch daraufhin abgesagt. Er werde auf unbestimmte Zeit verschoben, heißt es in einem Bericht der Onlinezeitung „Times of Israel“.
Seit die schwedische Regierung Ende Oktober „Palästina“ als Staat anerkannt hat, sind die Beziehungen zwischen Israel und Schweden angespannt. Israel hatte nach dem Schritt seinen Botschafter für drei Wochen aus dem skandinavischen Land abgezogen. Lieberman hatte damals geäußert, Schweden müsse verstehen, dass die Beziehungen im Nahen Osten komplizierter seien als der Aufbau von Ikea-Möbeln.
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